Der Gemeinderat gibt ein klares Signal an die Nachbarn Wimsheim, Wiernsheim und Wurmberg und stimmt für eine Verbundlösung zur künftigen Trinkwasserversorgung.

Mönsheim - Eigentlich haben die Heckengäu-Gemeinden viel Grundwasser. Allerdings ist das oft nicht optimal, da Muschelkalk für hohe Härtegrade sorgt. Die Gemeinde Mönsheim bezieht daher die Hälfte ihres Trinkwassers aus der Bodensee-Wasserversorgung.

 

Wenn dann, wie etwa im heißen Sommer 2012, die eigenen Quellen ganz versiegen, muss Mönsheim sein gesamtes Wasser aus dem Bodensee beziehen. Daher hat die Gemeinde vor einem Jahr ein Gutachten in Auftrag gegeben, das aufzeigen soll, ob es weitere Wasservorkommen auf Mönsheimer Boden gibt, die nutzbar gemacht werden könnten.

Vergangene Woche nun hat der Gemeinderat die Ergebnisse diskutiert. Das Ergebnis sah wohl ein klein wenig anders aus, als sich Gemeinderat und Verwaltung das gewünscht hatten. Denn in Mönsheim gibt es keine neuen Wasservorkommen. Das bekräftigten Manfred Schneider vom Büro für Hydrologie und Umweltschutz MW-Schneider und Jochen Fritz vom Planungsbüro Fritz. „Wir haben zwar viel Wasser, aber in einer Qualität, die nicht jedem gefällt, speziell was die Härte anbetrifft“, berichtete Schneider.

Ein tiefer Brunnen kostet richtig viel Geld

„Würde es etwas bringen, wenn wir tiefer bohren?“, wollte Joachim Baumgärtner (Bürgerliste) wissen. „Einen tiefen Brunnen zu bohren, ist richtig teuer“, entgegnete Schneider und erklärte: „Es kann auch nicht unser Ziel sein, alles mit eigenem Wasser zu versorgen. Dafür hat das Wasser eine zu schlechte Qualität.“

Das Untersuchungsgebiet des Gutachtens erstreckte sich auf Anregung des Landratsamtes des Enzkreises und des Regierungspräsidiums Karlsruhe auch auf die Nachbargemeinden Wurmberg, Wiernsheim und Wimsheim.

Der Nachbar Friolzheim war außen vor. Obgleich die Friolzheimer bereits einen Zweckverband Wasserversorgung „Lerchenhof“ mit Wimsheim betreiben, zapft man dort wohl hauptsächlich aus einer eigenen Quelle, wie der Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch mitteilte.

Das Gutachten zeigt jetzt, dass ein Zusammenschluss der einzelnen Gemeinden zu einem Zweckverband für eine zukunftsfähige Wasserversorgung sinnvoll wäre. Die Vorteile eines Trinkwasserverbundes lägen deutlich auf der Hand, betonte Planer Jochen Fritz und plädierte für den Neubau eines Pumpwerks mit zentraler Mischstation und Wasseraufbereitung für alle nutzbaren Quellen der Gemeinden. Hier soll dann auch das Bodenseewasser beigemischt werden.

Versorgungssicherheit soll erhöht werden

„Wir haben ja bereits diese zentrale Mischung in Mönsheim“, stellte der Gemeinderat Hans Kuhnle (Bürgerliste) dazu fest. „Was würde besser werden, wenn wir noch zentraler mischen würden, also mit mehreren Kommunen?“, wollte er wissen.

„Es geht letztendlich darum, die Versorgungssicherheit zu erhöhen“, erklärte Jochen Fritz. Etwa, wenn es Auffälligkeiten an einem der Brunnen gebe, wie Verunreinigungen und auch in Trockenperioden. Hinzu käme, dass die allermeisten der untersuchten Anlagen einen gewissen Sanierungsbedarf aufwiesen. Insgesamt hatte der Ingenieur dafür rund 5,5 Millionen Euro für alle vier Gemeinden errechnet. Und das gemeinsame Konzept einer zentralen Wasserversorgung gibt es für gerade einmal knapp 300 000 Euro mehr. Das würde nach Aussagen des Ingenieurs voraussichtlich sogar mit 25 Prozent vom Land gefördert.

Bei einer Enthaltung sprach sich der Mönsheimer Rat für die Bildung eines Verbunds aus und gab damit ein positives Signal an die Gemeinderäte der drei Nachbarn, die das Thema noch behandeln müssen.