39 Bauplätze sind entstanden. Die gemeindeeigenen 25 Parzellen sind schon verkauft. Mit dem Neubaugebiet ist auch Bewegung ins Radwegekonzept gekommen.

Mönsheim - Aus der Ferne betrachtet wirkt der neue Lärmschutzwall wie ein übergroßer Wurm. Der Wall mit den krönenden Zaunelementen aus Holz soll das jetzt fertig erschlossene Mönsheimer Baugebiet „Gödelmann II“ gegen den Krach der direkt vorbeiführenden Landesstraße (L 1177) nach Wurmberg abschotten. Auf einer noch bis 2014 landwirtschaftlich genutzten Fläche unterhalb des bereits voll bebauten „Gödelmann“, sind in den vergangenen zwölf Monaten 39 Bauplätze entstanden.

 

Bei der offiziellen Übergabe durch Uta Berner, Geschäftsführerin der KBB GmbH aus Baden-Baden, die das etwa 3,4 Hektar große Gebiet erschlossen hat, blies den versammelten Gemeinderäten, Vertretern der Baufirmen, Anrainern und Bauherren ein kalter Wind ins Gesicht. Und so lieferte nur das Wetter den einzigen Gegenwind in der gesamten Planung und Erschließung des jungen Wohngebietes.

Glühwein statt Schampus?

„Wir haben uns überlegt, ob wir heute Glühwein anbieten sollen“, scherzte der Bürgermeister Thomas Fritsch ob der für Ende April widrigen Temperaturen. Der Mönsheimer Schultes hatte aber allen Grund zur Freude. So schnell wie kaum ein anderes Baugebiet sei „Gödelmann II“ erschlossen worden, sagte dann auch Uta Berner. Probleme gab es keine. Kosten- und Zeitplan wurden eingehalten.

Mit der Erschließung ist im April 2014 begonnen worden. Die Kosten dafür belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Und Bauplätze sind in der Region begehrt: Ganze 25 davon hatte die Gemeinde im neuen Baugebiet in ihrem Besitz. Alle sind bereits verkauft, zum Preis von 295 Euro pro Quadratmeter. Um das rund Zweieinhalbfache überstieg die Nachfrage das Angebot, weshalb nach festgelegten Kriterien ausgesiebt wurde und abschließend das Los entschied. Gebaut werden dürfen freistehende Wohnhäuser, Doppelhäuser und auf einigen Grundstücken auch Reihenhäuser.

Im Oktober 2013 nahm die Geschichte mit dem sogenannten Aufstellungsbeschluss ihren Lauf. Im Juni 2014 stellten die Planerin Christine König vom Büro Baldauf aus Stuttgart und KBB-Geschäftsführerin Uta Berner den Gemeinderäten das Bebauungskonzept vor. Dabei skizzierte die Stadtplanerin König ein luftiges Wohngebiet mit 30 bis 40 maximal zweieinhalbgeschossigen Häusern. Die Räte waren sofort Feuer und Flamme, einzig die Zufahrt zum neuen Wohngebiet, der Lärmschutzwall und ein Rad- und Wegenetz entlang des „Gödelmann“ lieferten Diskussionsstoff. Über die Ringstraße im „alten Gödelmann“ gelangt man auf die Bussardstraße und weiter auf den Milanweg im neuen „Gödelmann II“. Eine direkte Zufahrt über die vorbeiführende Landesstraße gibt es nicht. Auf Anregung der Gemeinderäte Hans Kuhnle (Bürgerliste) und Walter Knapp (Freie Wähler) sowie einem Einwand des Schultes Thomas Fritsch wurde aus der zunächst geplanten Lärmschutzwand ein Lärmschutzwall.

500 Meter Erdwall als Lärmschutz

„Die Wände, die ich kenne, hinter denen wollte ich nicht wohnen“, hatte Fritsch den Planern mit auf den Weg gegeben. Der bis zu vier Meter hohe Erdwall, der noch mit heimischen Pflanzen begrünt werden soll, verläuft jetzt auf einer Länge von etwa 500 Metern ohne Unterbrechung das gesamte Wohngebiet entlang. Auf etwa 220 Metern Länge ist auf dem Wall eine Lärmschutzwand aus Holzelementen in wechselnden Höhen zwischen 0,5 und 1,5 Metern aufgesetzt. Auch ins Radwegekonzept kam Bewegung: Nach Zusagen des Regierungspräsidiums Karlsruhe soll in zwei Bauabschnitten ein neuer Radweg vom Wohngebiet Gödelmann bis zur Appenberg-Sporthalle entstehen. Der erste Abschnitt führt aus Richtung Wurmberg entlang der Landesstraße bis zur Einmündung ins Wohngebiet Gödelmann.