Neue Elektrik sorgt für Ruhe zwischen 22 und 6 Uhr.

Mönsheim - Gleich zweimal verteilten die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung des Gremiums monetäre Zuschüsse. Einmal ganz profan im Rahmen der Vereinsförderung für den hiesigen Tennisclub maximal 850 Euro (20 Prozent der Beschaffungskosten in Höhe von rund 4200 Euro) für den Kauf dringend benötigter Terrassenmöbel und zum Zweiten dann doch eher außergewöhnlich für das Geläut der Kirchturmuhr. Denn die Herrin des Glockenwerks, die evangelische Kirchengemeinde, ist von den Vereinsförderrichtlinien eigentlich nicht erfasst.

 

Anstoß für die Sanierung des Geläuts gab ein Anwohner

„Die Gemeinde hatte die Richtlinie früher, bei der Renovierung der Kirche, allerdings bereits einmal analog angewandt“, teilte der Bürgermeister Thomas Fritsch mit. Gefördert wurde damals 2001 gar mit 50 Prozent für die Reparatur der Kirchturmuhr. Diesmal soll die Förderung aber maximal 20 Prozent der ungedeckten Kosten und maximal 960 Euro betragen, beschlossen Gemeinderat und Verwaltung. Den Anstoß für die Sanierung des Geläuts gab ein Anwohner der Leonberger Straße, der anfragte, ob nachts das Läuten nicht abgestellt werden könne. Ein Schallgutachten bestätigte, die Lautstärke der Glocken ist an der Obergrenze des Zulässigen. Zudem wurde festgestellt, dass die Schlaghämmer aufgrund von Verschleiß die Glocken malträtierten.

Glockenschonende Hämmer sorgen für Ruhe

Jetzt sollen elektrisch betätigte, glockenschonende Hämmer und eine neue Funkuhr eingebaut werden, die, anders als die derzeitige, eine Abschaltfunktion für die Nacht bietet, wie beispielsweise im nahen Weissach schon seit Jahren praktiziert, voraussichtlich zwischen 22 und 6 Uhr.

Nicht jeden freut das: „Ich finde es schade. Die Kirchenglocken höre ich nämlich nur nachts, da sie tagsüber von Lärm überlagert werden. Aber das scheint eben Zeitgeist zu sein“, bedauerte die Rätin Kornelia Stahl (Freie Wähler). Beide Zuschüsse sollen nach Erlass der Haushaltssatzung 2017 nach Vorlage der Originalrechnungen ausbezahlt werden.