Die Karlsruher Firma GIG übernimmt wohl das Betreute-Wohnen-Projekt in der Gartenstraße.

Ludwigsburg: Marius Venturini (mv)

Mönsheim - Es kommt Bewegung in ein scheinbar endloses Mönsheimer Thema. Beim geplanten Bau eines Seniorenwohnheims in der Gartenstraße ist nun offenbar ein Käufer gefunden. Das hat der Bürgermeister Thomas Fritsch in der Gemeinderatssitzung vom 15. November bekannt gegeben. Die Grundstückseigentümer hätten sich wohl mit der GIG GmbH aus Karlsruhe auf einen Kauf verständigt. „Noch ist die Situation aber die gleiche wie vor wenigen Wochen“, sagt Fritsch auf Nachfrage unserer Zeitung, „wir warten bis zum Jahresende, was sich entwickelt.“

 

Und das könnte eine ganze Menge sein. Die Fakten: Mitte Oktober hatte Fritsch seinen Gemeinderäten verkündet, dass die Firma Paulus, die eigentlich in der Gartenstraße bauen wollte, abgesprungen sei. Bereits zuvor hatte das Gremium einen Plan für einen solchen Fall beschlossen. Sollte bis zum Jahresende kein Käufer gefunden sein, kommt das Thema im Gemeinderat nochmals auf den Tisch. Der Plan des neuen, potenziellen Bauträgers könnte eine neuerliche Beratung möglicherweise obsolet machen. Denn die GIG will dem bestehenden Entwurf des Stuttgarter Architekten Norbert Goerlich folgen.

Wieder mit im Rennen ist außerdem der Standort im Wohngebiet Gödelmann. „Das hat nach wie vor seinen Charme“, sagt Fritsch. Dort hatte ursprünglich die Pforzheimer Firma Tico einen Komplex für betreutes Wohnen bauen wollen. Letztendlich bevorzugte der Gemeinderat jedoch die Gartenstraße. Eine Konkurrenzsituation entstehe mit dem Projekt in der Ortsmitte keineswegs, habe man laut Fritsch im Hause Tico versichert– sollten beide Projekte realisiert werden. Denn die Baufirma denke bei seinem Vorhaben eher an ein „flexibles Wohnen“.

Das bedeute, so der Mönsheimer Rathauschef, dass die Anlage sowohl für Menschen mit Behinderung sowie einkommensschwache Bürger als auch für Senioren gedacht sei. „Auch ein Servicewohnen könnte eingerichtet werden“, sagt Fritsch, der allerdings klarstellt: „Die Präferenz liegt nach wie vor auf der Gartenstraße.“

Von der abgesprungenen Firma Paulus hat der Bürgermeister seit der Absage im Oktober nichts mehr gehört. Allerdings habe er sich gewundert, als er die Aussage von Paulus-Geschäftsführer Sven Simon mitbekommen habe. Dieser hatte angegeben, dass die Absage nichts mit Kapazitätsgründen zu tun hatte (wir berichteten), sondern von einer Entscheidung in der Führungsetage herrühre. Der Standort Mönsheim komme nicht mehr in Frage, hieß es damals auf Nachfrage. „Als Paulus mir die Entscheidung mitgeteilt hat, hat es sich aber überhaupt nicht so angehört, als sei Mönsheim für alle Ewigkeit außen vor“, sagt Fritsch. Er habe noch eine E-Mail geschickt, darauf aber keine Antwort erhalten. „Nachvollziehen kann ich das nicht.“

Erfreulichere Nachrichten hat das Rathausoberhaupt derweil beim geplanten gemeinsamen Bauhof mit den Gemeinden Wurmberg und Wimsheim. Der neu gegründete Arbeitskreis tagt am kommenden Dienstag, 27. November, zum ersten Mal.