Angler fischen den Paulinensee ab. Der Grund: in den kommenden Monaten sollen Damm und Abfluss des Gewässers saniert werden.

Mönsheim - Schon seit Tagen lässt die Gemeinde Mönsheim ihren Paulinensee ab. Am vergangenen Samstag waren die beiden Dammbauwerke geöffnet wurde. Ähnlich einer Badewanne ohne Stöpsel läuft das Gewässer seitdem leer; mittlerweile führt es nur noch wenig Wasser. „Von heute an fischen die Mitglieder unseres Angelsportvereins Mönsheim den Paulinensee ab“, berichtete der Mönsheimer Bürgermeister Thomas Fritsch. In eineinhalb Wochen muss der See dann vollständig wasserlos sein, so will es die wasserrechtliche Genehmigung, die das Umweltamt des Enzkreises erlassen hat.

 

Experten haben erhebliche Mängel an den Bauwerken des Paulinensees festgestellt. Auch um sie zu beheben, wird der See in den kommenden Monaten umfangreich saniert. Der Damm ist zu niedrig, im Falle einer „Flutwelle“ würde er überspült. Der neue Damm muss deswegen rund 60 Zentimeter höher werden. Auch sind die brüchigen Bauwerke des Paulinensees eine Gefahr für das weiter unten im Tal gelegene Mönsheimer Freibad. Ein Dammbruch könnte sowohl das Tal als auch das Freibad mit Wasser und Schlamm überfluten.

In den vergangenen Gemeinderatssitzungen zeigte sich deswegen eines: Eine gründliche und umfassende Sanierung des Sees halten die Gemeindevertreter und die Verwaltung für unerlässlich – wenn sich auch nicht alle Gemeinderäte darüber einig waren, wie viel Geld in den See gesteckt werden solle und welche neuen Bauten nötig und sinnvoll seien. Bei der nun gewählten Sanierungsvariante geht die Gemeinde von Kosten in Höhe von maximal 283 000 Euro aus. Wie viel davon dank der Förderrichtlinien für Wasserwirtschaft vom Land übernommen wird, ist indes noch unklar.

Während der Sanierung des Damms sollen dann auch das Mönchsbauwerk und das Überlaufbauwerk repariert werden. Diese Bauten werden für die Regulierung des Teichwasserspiegels eingesetzt. Der „Mönch“ ist im Grunde genommen ein Schacht mit herausnehmbaren Balken. Wenn diese Bretter erst einmal kaputt sind oder mit Schlamm verdreckt, kann der Abfluss des Sees nicht mehr vernünftig kontrolliert werden. Der „Mönch“ liegt immer am tiefsten Punkt, damit der jeweilige See vollständig ablaufen kann.

Weil die Mitglieder des Angelsportvereins damit rechnen, dass mittlerweile jede Menge Schlamm den Boden des Paulinensees bedeckt, überwachen sie auch den derzeitigen Wasserverlust sehr genau. Falls der See nicht sauber ablaufen würde, müssten sie die Feuerwehr rufen – die dann per Wasserstrahl das verdreckte Mönchbauwerk von den Schlammmassen befreien würde. Die Angler befürchten zudem, dass die Wassertiefe wegen des Schlamms nachgelassen hat – um bis zu zwei Meter.

Auch um die Fische machen sich die Angler Sorgen. Die meisten Fische im Paulinensee ruhen schon, die Wassertemperatur liegt für sie bei angenehmen 11 Grad oder weniger, ausreichend Sauerstoff gibt es für die Tiere auch. Dennoch: die Gefahr ist groß für die Fische, jede Störung kann für sie zurzeit tödlich sein – denn wenn sie ihren Stoffwechsel plötzlich auf Hochtouren bringen müssen, kostet sie das enorm viel Energie; außerdem könnten sie wegen des Stresses ersticken.