Mönsheimer Aktion zum Tag des Ehrenamts Ein Fotoprojekt porträtiert die Gesichter des Engagements
Ehrenamtliche Arbeit für Mitmenschen ist eine wichtige Säule im sozialen Netzwerk Mönsheim und in zahlreichen Vereinen.
Ehrenamtliche Arbeit für Mitmenschen ist eine wichtige Säule im sozialen Netzwerk Mönsheim und in zahlreichen Vereinen.
Die vielen ehrenamtlich Engagierten in der Gemeinde sichtbar machen – das war die Idee von Helmut Mischke und Volker Arnold. Die beiden Hobbyfotografen vom Mönsheimer Fototreff haben dies in Form eines Fotokunstprojekts realisiert, das sie jetzt, wie könnte es passender sein, beim Ehrenamtsabend der Gemeinde vorgelegt haben. 63 Ehrenamtliche jeden Alters zeigen in ausdrucksstarken Porträtfotos Gesicht und nennen in kurzen Statements die Gründe für ihr Engagement.
Nicht nur in Mönsheim mit seinen 3000 Einwohnerinnen und Einwohnern, aber auch dort, gibt es eine große Vielfalt an ehrenamtlicher Arbeit. Davon sprechen die rund 20 Vereine und Organisationen, von DLRG und DRK bis zur Feuerwehr, von den Sportvereinen über den BUND, dem Obst- und Gartenbauverein bis zum Sozialverband VdK. Davon zeugt auch das Soziale Netzwerk Mönsheim. Bei diesem hält Heike Noack, die bei der Gemeinde Mönsheim angestellt ist, die Fäden in der Hand. Das Netzwerk feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen.
Es entstand ursprünglich aus der Überlegung, ob man für Mönsheim ein kleines Pflegeheim einrichten könnte, neben dem Haus Heckengäu in Heimsheim, in dem Pflegebedürftige aus den Gemeinden des Altkreises Leonberg untergebracht werden können. Dieses Projekt kam zwar nicht zustande, doch es entstand ein Konzept für eine Alternative – das Soziale Netzwerk. „Das Ziel dabei ist, dass die Senioren unserer Gemeinde möglichst lange selbstständig zu Hause leben können“, sagt Heike Noack. Dazu schloss die Gemeinde mit Einrichtungen, die im sozialen Bereich tätig sind, einen Kooperationsvertrag ab, etwa der Diakonie- und Sozialstation, dem Wohlfahrtswerk, dem DRK, der Evangelischen Kirche und dem Enzkreis mit der Beratungsstelle Hilfen im Alter.
Doch ohne viele Ehrenamtliche wäre das nur ein Teil dessen, was unter dem Dach des Sozialen Netzwerks heute geschieht. Die Liste der Aktivitäten, die Heike Noack koordiniert, umfasst zwei Seiten. Schon von Anfang an gibt es zweimal monatlich einen offenen Mittagstisch in der Alten Kelter, zu dem zwischen 35 und 65 Gäste kommen. „Der wird super angenommen, für viele ist es einfach schön, in Gemeinschaft zu essen“, so Noack. Einmal wöchentlich werden Senioren kostenlos zu verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten gefahren. Und einmal im Monat sind die Senioren zum Café-Treff in der Kelter eingeladen – mit Kaffee, Kuchen und Unterhaltung. All diese Angebote werden von Ehrenamtlichen betreut, auch die jährliche dreitägige Seniorenfreizeit „Urlaub ohne Koffer“ auf dem CVJM-Gelände. Dass die regelmäßigen Spielenachmittage für Jung und Alt, die Buchelepfad-Spazierganggruppe, sowie die Wander- und die E-Bike-Gruppen ebenfalls ehrenamtlich geleitet werden, versteht sich von selbst. Rund 50 Freiwillige, so schätzt Heike Noack, sind in diesem Rahmen ehrenamtlich aktiv.
Und dennoch bilden sie nur einen Teil des Engagements für andere ab. Zum Ehrenamtsabend kamen vor Kurzem etwa 65 Gäste, erzählt die Netzwerkkoordinatorin. „Da waren Menschen dabei, die öffentliches Grün pflegen, den Kinderkleiderbasar organisieren, sich in der Schulbücherei oder bei der Hausaufgabenhilfe engagieren.“ Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Wichtig sei es, dieses Engagement wertzuschätzen, den Menschen Anerkennung für ihre Arbeit für die Gemeinschaft zu geben.
Das Projekt „Gesichter des Engagements“ ist eine Form dieser Anerkennung, unterstützt von der Gemeinde – finanziell und mit Manpower durch die hauptamtliche Ehrenamtskoordinatorin im Sozialen Netzwerk. Bürgermeister Michael Maurer betont die Bedeutung der Kooperation von Ehrenamtlichen und Gemeinde. Es würden nicht nur einzelne Aktionen finanziell unterstützt, auch die Räume stellt die Kommune kostenlos zur Verfügung. Und das wird wohl auch bei künftigen Veranstaltungen so sein, denn den freiwilligen und hauptamtlichen Netzwerkern gehen die Ideen nicht aus. Ab Januar soll es mit „Sing mit uns“ ein neues Angebot geben, erzählt Heike Noack, das ähnlich wie das immer mehr Anklang findende offene Wirtshaussingen funktionieren soll.
International
Der Internationale Tag des Ehrenamts wird seit 1986 jährlich am 5. Dezember begangen. Das hatten die Vereinten Nationen beschlossen und wollten damit auf Freiwillige aufmerksam machen, die sich weltweit mit konkreten Aktivitäten in den Kommunen für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen.
Deutschland
Deutschland Der Bundespräsident zeichnet an diesem Tag besonders verdiente Ehrenamtliche mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik aus. In diesem Jahr steht dabei das Engagement im Sport im Mittelpunkt.
Projekt
Das Buch „Gesichter des Engagements“ ist nicht im Handel erhältlich. Über Heike Noack vom Sozialen Netzwerk Mönsheim besteht begrenzt die Möglichkeit, noch ein Exemplar zu bestellen. Das Netzwerk ist montags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, Mittwoch bis Freitag von 10 bis 12 Uhr telefonisch: 0 70 44 / 92 53 14 oder per Mail: sozial.netz@moensheim.de erreichbar.