Seit einem halben Jahrhundert gibt es die Schule am Appenberg. Das wird groß gefeiert.

Mönsheim - Hoch her geht es am Wochenende in der Mönsheimer Schule. Schließlich ist das fünfzigjährige Bestehen der Einrichtung über dem Ort am Appenberg Grund genug, ein großes Fest zu feiern. Mit viel Aufwand und Engagement haben Schüler und Lehrer der Appenberggrundschule und der Gemeinschaftsschule Heckengäu ein umfangreiches Programm unter dem Motto „50 Jahre Appenbergschule bewegt Mönsheim“ vorbereitet.

 

Schon am Freitagabend war der Festsaal in dem 1968 in Betrieb genommenen Gebäude voller gut gelaunter kleiner und großer Gäste. Im Mittelpunkt stand eine Premiere, nämlich eine Aufführung von Schülern beider Schularten. An die 50 Kinder der vier Grundschulklassen und der in Mönsheim angesiedelten Klassen 5 bis 7 der Gemeinschaftsschule Heckengäu – die Klassen 8 bis 10 der Gemeinschaftsschule sind am Hauptsitz in Wiernsheim untergebracht – führten das Theaterstück „SchulZeitReise“ auf. Begleitet wurden sie dabei vom Schulchor und einem Projektchor sowie einem Projektorchester, beide mit Mönsheimer Bürgern. Die Geschichte führte nicht nur mit viel Humor und Augenzwinkern tief in den Schüler- und Lehreralltag hinein, sondern zeigte lernende Kinder und Jugendliche in verschiedenen historischen Epochen.

Umfangreiches Mitmach-Programm

Am Samstag boten die Schüler ein umfangreiches Mitmach-Programm an, das von Papier schöpfen und einem Fitness-Parcours über Ausstellungen bis hin zu Filmvorführungen reichte, bei denen ehemalige Schüler vom Appenberg erzählten.

Der Bürgermeister Thomas Fritsch erinnerte an den „langen und steinigen Weg, bis sich der Gemeinderat 1962 dafür entschied, eine Schule zu bauen“, zitierte er aus der Ortschronik. Denn bis dahin war die Mönsheimer Schule in der alten Kelter untergebracht. Heute sei die Appenbergschule nicht nur erwachsen geworden, sondern befinde sich in den besten Jahren, so Fritsch, der Sparvorschläge im Bereich Bildung kritisierte und dafür viel Beifall erhielt.

Ähnlich wie heute wurde auch in den 1960er Jahren ein Wettbewerb ausgelobt, an dem 40 Architekten teilnahmen. Die Wahl fiel schließlich auf den Stuttgarter Architekten Walter Loges, der die Schule in mehreren Ebenen quasi an den Appenberg hinbaute. Es entstand ein großzügiges Gebäude, das den heute rund 230 Schülern viel Platz bietet, wie Monika Becker, die Rektorin der Gemeinschaftsschule und derzeit noch kommissarische Leiterin der Grundschule, sagte. „Wir sind zwar super ausgelastet“, so die Pädagogin, und oft müsse man „viel Strecke machen“, sagte sie mit Blick auf die verschiedenen Ebenen.

2017 kam die neue Mensa

Seit ihrer Inbetriebnahme 1968 wurde die Appenbergschule erweitert, saniert und 2017 durch eine Mensa ergänzt. Diese wird gut angenommen, so Monika Becker. Von den 110 Schülern der Gemeinschaftsschule, die eine Ganztagsschule ist, essen täglich 95 dort. Dazu kommen noch 30 Grundschüler. Für sie gibt es ein Betreuungsangebot am Nachmittag.

Doch nicht nur die Gebäude wurden dem Wandel der Zeit angepasst, auch die Schulmodelle änderten sich in den vergangenen 50 Jahren mehrmals. Aus der „Volksoberschule“ wurde die Hauptschule, die neben der Grundschule bis 2010 bestand. Dann löste die Werkrealschule die Hauptschule ab. Doch diese Schulart sei nicht gut angenommen worden, sagte Monika Becker, die die Schule seit 2011 leitet. Im Jahr 2012 habe es nur zwölf Anmeldungen für die Klassenstufe 5 gegeben. So entschlossen sich die Nachbargemeinden Mönsheim, Wimsheim, Wiernsheim und Wurmberg gemeinsam, neben den Grundschulen in den einzelnen Orten eine Gemeinschaftsschule aufzubauen, um „ein wohnortnahes und qualitativ hochwertiges Angebot zu erhalten“, wie es Bürgermeister Fritsch formulierte.

Heute gehen die Schüler von Mönsheim, Wimsheim, Wiernsheim und Wurmberg von der fünften bis zur siebten Klasse nach Mönsheim. Von der achten bis zur neunten oder zehnten Klasse fahren sie an den Hauptsitz der Gemeinschaftsschule nach Wiernsheim. Die Jugendlichen werden ab der achten Klasse auf unterschiedlichen Leistungsebenen unterrichtet und können einen Hauptschul- oder einen Realschulabschluss machen.

Der Leiter des Staatlichen Schulamts Pforzheim, Volker Traub, hatte ein „Geschenk“ mitgebracht: eine neue Schulleiterin für die Appenberggrundschule. Christina Lemke aus Vaihingen/Enz wird am 1. August ihr Amt antreten. Von den jungen Schülern wurde sie schon einmal mit viel Beifall begrüßt.