Die Apollo-Rakete prangt auf einer der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Washingtons und Mike Pence will die Nasa besuchen: Die USA gedenken dem Jubiläum der Mondlandung vor 50 Jahren. Die Trump-Regierung kündigt eine Renaissance der Raumfahrt an, aber wie genau die aussieht, ist unklar.

Washington/Cape Canaveral - Fünfzig Jahre nach der ersten Landung des Menschen auf dem Mond am 20. Juli 1969 (US-Zeit) haben die US-Amerikaner vielerorts dem historischen Ereignis gedacht. In Washington waren bereits seit Tagen Fotos und Videobilder der Apollo-Mission auf das knapp 170 Meter hohe Washington Monument projiziert worden, den Obelisken im Zentrum der Museumsmeile der Stadt. Zu tropischen Temperaturen fand das Spektakel seit Dienstag jeden Abend Tausende Besucher. Das Luft- und Raumfahrtmuseum Smithsonian hatte zudem ein dreitägiges Festival ausgerufen.

 

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Am Samstagmittag (Ortszeit) wollte auch Vizepräsident Mike Pence das Kennedy Space Center in Florida besuchen und dort über den Stand einer neuen US-Mondmission namens Artemis sprechen. Raumfahrtfans hatten außerdem zu einer Gedenkminute um 21.17 Uhr deutscher Zeit aufgerufen, dem Moment, zu dem das Landemodul mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin an Bord im Jahr 1969 auf dem Mond aufsetzte. 

Feier im Berliner Zeiss-Großplanetarium

In Deutschland würdigte unter anderem das Berliner Zeiss-Großplanetarium das Jubiläum mit einem Mondfest, bei dem der deutsche Astronaut Alexander Gerst am Samstag einen Vortrag hielt. Er würde es begrüßen, wenn jeder Mensch einmal ins All fliegen könnte, sagte der als „Astro-Alex“ bekannte Astronaut, der bereits zweimal auf der Internationalen Raumstation ISS war. „Ich bin überzeugt davon, dass es jedem Menschen gut tut, diesen Planeten einmal von außen zu sehen.“ Dies sei gut, weil „man plötzlich realisiert, manche Dinge, die ich bisher für wichtig gehalten habe, die sind vielleicht gar nicht so wichtig.“ Außer dem Vortrag gab es eine Sonderausstellung und eine Schau zum Apollo-Programm der US-Raumfahrtbehörde Nasa.

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Die „New York Times“ hat das Ereignis in ihrer Wochenendausgabe mit fast zwei Dutzend Sonderseiten gewürdigt. Sie veröffentlichte unter anderem das originale Titelblatt vom Tag nach der erfolgreichen Mondlandung und ein ausführliches Special über Edward Dwight Junior, einen afroamerikanischen Astronauten, der zwar für die Mondmission von der Nasa trainiert wurde, aber letztlich nicht daran teilnehmen durfte.

Trump will Raumfahrt neu beleben

Am Freitag hatte US-Präsident Donald Trump die beiden noch lebenden Astronauten der „Apollo 11“-Mission im Weißen Haus empfangen. Das Jubiläum am Samstag sei ein „großer Tag“ für die USA, sagte Trump bei dem Treffen mit Michael Collins (88) und Buzz Aldrin (89) im Oval Office. Der dritte Astronaut und erste Mensch auf dem Mond, Neil Armstrong, war 2012 gestorben. Sein Sohn und weitere Familienmitglieder waren bei dem Empfang im Weißen Haus dabei.

Laut Trump soll in den Vereinigten Staaten die Raumfahrt neu aufleben. Die Nasa plant derzeit eine Rückkehr zum Mond bis 2024 und dann langfristig einen bemannten Flug zum Mars. Der Präsident kündigt öffentlich auch immer wieder eine sogenannte „Space Force“ mit Militärstreitkräften im Weltall an. Details und konkrete Finanzierung dieser Ideen sind noch unklar.

Am 20. Juli (21. Juli deutscher Zeit) vor genau einem halben Jahrhundert hatten die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond betreten. Millionen Menschen verfolgten das Geschehen live am Fernseher oder Radio, das Ereignis schrieb Raumfahrtgeschichte und brannte sich ins kollektive Menschheitsgedächtnis ein.