Nach zwei Jahren Zwangspause findet am kommenden Samstag das Monrepos Open Air mit klassischer Musik und Feuerwerk wieder statt.

Die Ludwigsburger Schlossfestspiele haben Höhen und, wegen coronabedingter Ausfälle, auch einige Tiefen erlebt. Den krönenden Abschluss der Festspielzeit bildet am 16. Juli erstmals das Monrepos Open Air mit der unwiderstehlichen Kombination von erlesener und zum Teil auch selten gehörter Musik, traumhafter Kulisse und Feuerwerk. In früheren Jahren war das Musikfest zeitlich eher mitten in der Spielzeit angesiedelt. Dass es dieses Mal anders ist, liege an der Abstimmung mit der Hofkammer, in deren Eigentum sich die Domäne befindet, erklärt der Intendant der Schlossfestspiele, Jochen Sandig.

 

Mehr Plätze im Picknickbereich

Auch sonst gibt es eine kleine Veränderung. Im Vergleich zu früheren Jahren wurde die Picknickfläche auf dem Rasenhügel etwas vergrößert, die Zahl der bestuhlten Plätze im Gegenzug ein wenig reduziert. Insgesamt 8000 Menschen haben so Platz. Lange Schlangen an den Essensständen und vor den Toiletten, wie unlängst beim Dukeland Festival, werde es aber nicht geben, versichert Sandig. „Wir sind auf so viele Besucher eingestellt.“ Ob es aber tatsächlich so voll wird, ist noch keineswegs sicher. Denn was sich schon während der gesamten Festspielsaison gezeigt hat, setzt sich auch zum Abschluss fort: „Die Menschen entscheiden sich kurzfristiger als früher für einen Besuch“, hat der Intendant festgestellt.

Doch er ist optimistisch. Nicht nur, weil es „ein sehr besonderes Programm“ gebe – unter anderem wird mit Beethovens Siebter eine komplette Sinfonie aufgeführt. Auch das Orchester des Goethe-Gymnasiums, das traditionell für das „Vorprogramm“ zuständig ist, hat sich dieses Mal etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Es präsentiert Tänze, die ausschließlich von Frauen komponiert wurden.

Den zweiten Teil des Abends eröffnet das Festspielorchester mit Mendelssohn Bartholdys Ouvertüre zu „Ein Sommernachtstraum“, denn ein solcher soll der Abend an dem romantischen Seeschloss auch werden. Samuel Barbers „Knoxville: Summer of 1915“, die Erinnerungen eines kleinen Jungen an seine Kindheit am Mississippi und den Tod seines Vaters, wird nicht, wie sonst üblich, von einer Sopranistin vorgetragen, sondern von einem Tenor, Julian Prégardien. Und zu den Klängen von Paul Dukas’ „Der Zauberlehrling“ und Arturo Márquez’ „Danzón No. 2“ steigt dann das Feuerwerk. Das wird wie immer im gebührenden Abstand zum Schloss von einer Plattform im See aus abgefeuert.

Die Dirigentin fällt kurzfristig aus

Für Sandig ist es in seinem dritten Jahr als Intendant der Ludwigsburger Schlossfestspiele das erste Mal, dass er das Open Air am Schloss Monrepos ausrichtet. Und auch für die Dirigentin Alondra de la Parra wäre ihr Auftritt dort eine Premiere gewesen. Doch am vergangenen Wochenende hat sie sich im Urlaub einen Bänderriss zugezogen und fällt deshalb aus. „Das ist sehr schade, denn sie hat sich wirklich auf die Veranstaltung gefreut“, sagt der Intendant. Dank einer guten Vernetzung in der Musikszene konnte Sandig aber trotz der Kurzfristigkeit einen Ersatz finden: den jungen britischen Dirigenten Harry Ogg, Kapellmeister der Deutschen Oper am Rhein.

Da der Aufwand für den Aufbau des Open-Air-Konzerts recht hoch ist, tragen sich Sandig und die Festspiel-Geschäftsführerin Gabriele Zerweck mit dem Gedanken, künftig ein ganzes Wochenende Programm zu bieten – am Freitag, Samstag oder auch noch Sonntagnachmittag. „Das hängt aber davon ab, ob wir das mit der Hofkammer terminlich abstimmen können“, sagt Sandig.

Das Open-Air-Festival am Monrepos

Anreise
 Von den S-Bahnhaltestellen Favoritepark und Freiberg und vom Bahnhof Ludwigsburg (Bussteig 18) gibt es ab 17.30 Uhr kostenlose Pendelbusse, ebenso von den Parkplätzen an der PH und an der Bärenwiese. Nach der Veranstaltung geht es bis 0.30 Uhr zurück. Kostenpflichtig Parkplätze gibt es gegenüber der Einfahrt zum Seeschloss.

Beginn
 Das Vorprogramm beginnt um 20 Uhr, das Festspielorchester spielt ab 21 Uhr. Einlass ist um 18 Uhr.

Essen und Trinken
gibt es vom Schlosshotel Monrepos, mitgebrachte Speisen dürfen nur im Picknickbereich verzehrt werden.