Mitarbeiter der Uni Stuttgart haben am Montag nahe der ersten Mooswand einer Messstation installiert. Sie wollen die Auswirkung auf die Feinstaub-Belastung ermitteln.

Stuttgart - Ob die Stuttgarter Mooswand gegen Feinstaub die Luft tatsächlich besser macht, zeigt sich nach Angaben der Stadt erst im Sommer 2017. Erst dann werde klar, ob das, was im Labor sehr gut funktioniere, auch in der Realität wirke, sagte Ulrich Reuter vom Amt für Stadtklimatologie der dpa. Mitarbeiter der Uni Stuttgart installierten am Montag nahe der ersten Mooswand-Teile einer Messstation. Mit ihr soll an vier verschiedenen Punkten rund um die Mooswand deren Auswirkung auf die Feinstaub-Belastung ermittelt werden.

 

Die Mooswand wird bis März an einer viel befahrenen Straße in der Nähe des Feinstaub-Hotspots Neckartor errichtet. Dort werden seit etlichen Jahren die höchsten Werte bundesweit ermittelt. Bislang stehen zwei Testelemente, insgesamt soll die Mooswand im Frühjahr 100 Meter lang sein. Wissenschaftler hatten im Labor nachgewiesen, dass Moose Feinstaubpartikel aus der Atmosphäre entfernen können. Unklar ist, ob es genug Luftbewegung gibt, damit die Moose ihre Fähigkeiten am Neckartor ausspielen können.

Stuttgart hatte den aktuell laufenden Feinstaubalarm am Wochenende bis einschließlich Mittwoch verlängert. So lange sind die Autofahrer als Hauptverursacher der Luftverschmutzung aufgerufen, auf Busse, Bahnen oder Fahrräder umzusteigen. Die Feinstaubwerte liegen seit Freitag wieder unter den zulässigen EU-Grenzwerten. Anfang und Mitte der vergangenen Woche lagen sie extrem weit darüber. Auch im laufenden Jahr hat Stuttgart die EU-Vorgaben deutlich gerissen.