Der Prozess um den Mord am Freiburger Dreisamradweg wird bis in den März hinein verlängert. Gericht und Staatsanwaltschaft verfolgen damit einen klaren Plan. Offenbar wird auch dem Angeklagten seine aussichtslose Lage immer bewusster.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Freiburg - Der wegen Mordes an einer Studentin am Freiburger Dreisamufer angeklagte Hussein K. hat am Sonntag erneut einen Suizidversuch begangen. Bei der Fortsetzung des Prozesses am Dienstag vor dem Freiburger Landgericht trug Hussein K. einen Verband an der linken Hand. Ein Arzt attestierte jedoch seine Verhandlungsfähigkeit. Schon im vergangenen Dezember soll der junge Afghane in der Untersuchungshaft versucht haben, sich zu töten. Daraufhin war er ins Justizvollzugskrankenhaus auf dem Hohenasperg verlegt worden.

 

Derweil hat die Jugendkammer bis in den März hinein neun weitere Prozesstage anberaumt. Das genaue Programm hänge allerdings davon ab, welchen Erfolg die Rechtshilfeersuchen an Griechenland zeitigten, heißt es in einer Mitteilung des Landgerichts. Wie bekannt ist, hatte Hussein K. im Jahr 2013 auf Korfu eine Studentin angegriffen und eine Steilküste hinunter gestürzt. Sie überlebte schwer verletzt. Hussein K. wurde deshalb später zu zehn Jahren Jugendhaft verurteilt, allerdings wegen einer Amnestie vorzeitig aus der Haft entlassen.

Die Staatsanwaltschaft strebt an, neben einer lebenslangen Haftstrafe eine anschließende Sicherungsverwahrung zu erwirken. Dies ist in der Regel nur bei erwachsenen Wiederholungstätern möglich. Vergangene Woche hatte eine Gutachterin erklärt, Hussein K. sei zur Tatzeit mindestens 22 Jahre alt gewesen.