Nach dem tödlichen Anhsclag auf die Politikerin Jo Cox werden weitere Details bekannt. Demnach ist die Labour-Abgeordnete schon vor Monaten bedroht worden.

London - Die im Norden Englands ermordete Labour-Abgeordnete Jo Cox hatte der Polizei bereits vor Monaten gegen sie gerichtete Drohungen gemeldet. Nachdem sich die Politikern über „bösartige Mitteilungen“ beschwert hatte, sei im März ein Mann festgenommen und verwarnt worden, teilte die britische Polizei am Freitag mit. Der damals überprüfte Mann sei jedoch ein anderer als der am Donnerstag festgenommene mutmaßliche Mörder. Die Londoner „Times“ berichtete, zum Zeitpunkt der Ermordung von Cox habe es ein laufendes Verfahren gegeben, in dem zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für die Abgeordnete geprüft wurden.

 

Cox wurde nach Augenzeugenberichten am Donnerstag in der Ortschaft Birstall von einem Mann niedergestochen und mit Schüssen verletzt. Laut einem Augenzeugen schoss der Täter der bereits zu Boden gegangenen Politikerin ins Gesicht geschossen. Dabei habe er „Britain First“ (Großbritannien zuerst) und „Vorrang für das Vereinigte Königreich“ gerufen - Slogans der Befürworter eines EU-Austritts. Cox erlag kurz nach der Attacke ihren Verletzungen. Cox hatte vor dem Referendum am kommenden Donnerstag für den EU-Verbleib ihres Landes geworben.

Der Wahlkampf vor dem Referendum wurde nach ihrer Ermordung vorerst eingestellt. Cox wurde nach einem Bericht der „Sun“ mit sieben Messerstichen und drei Schüssen verletzt. Die Regierung in London erinnerte alle Abgeordneten an eine Liste von Sicherheitsmaßnahmen, die sie befolgen sollen. Zuletzt war 1990 ein britischer Abgeordneter umgebracht worden.