Nach dem negativen DNA-Test im Mordfall Bögerl ist der 47-jährige Mann aus Königsbronn, der zuvor unter Tatverdacht stand, wieder freigelassen worden.

Ellwangen - Der im Mordfall Maria Bögerl festgenommene Mann ist wieder auf freiem Fuß. Der Tatverdacht gegen ihn habe sich nicht erhärtet, sagte Staatsanwalt Armin Burger am Donnerstag in Ellwangen. Das Ermittlungverfahren sei allerdings damit nicht abgeschlossen, sagte Burger. Es gebe weitere Entwicklungen im Umfeld des Mannes. Zuvor habe ein DNA-Probe des Verdächtigen „keine Übereinstimmung“ mit seinerzeit gesicherten Erbsubstanzspuren ergeben.

 

Der Mann hatte laut Polizei im vergangenen Jahr in Hagen (NRW) im betrunkenen Zustand vor Zeugen erklärt, er habe die Frau erstochen. Die Zeugen hatten das Gespräch mit einem Handy aufgezeichnet und die Polizei alarmiert. In Hagen hatte sich der Mann wegen einer medizinischen Behandlung aufgehalten.

Einer der bekanntesten ungeklärten Mordfälle

Der Verdächtige konnte erst identifiziert werden, nachdem die Staatsanwaltschaft sich zu einem öffentlichen Aufruf an die Bevölkerung mit der Bitte um Hinweise entschloss - darunter am Mittwochabend in der der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Kurz danach wurde der Mann in seiner Wohnung in Königsbronn festgenommen. Königsbronn liegt etwa zehn Kilometer von Heidenheim entfernt, wo die Familie Bögerl wohnte.

Der Fall Bögerl ist einer der bekanntesten ungeklärten Mordfälle in Deutschland: Die Ehefrau des damaligen Heidenheimer Sparkassenchefs war am 12. Mai 2010 aus ihrem Haus entführt und umgebracht worden. Die Täter verlangten 300 000 Euro. Die Übergabe des Lösegelds scheiterte.

Anfang Juni 2010 fand ein Spaziergänger dann die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, war erstochen worden. Ihr Ehemann tötete sich später selbst. Er war in Verdacht geraten, in den Fall verwickelt zu sein, was sich jedoch nicht erhärten ließ.