Im seit Jahren ungeklärten Mord an der Bankiersgattin Maria Bögerl hat sich möglicherweise ein neuer Zeuge gemeldet. Dies bestätigte die Staatsanwaltschaft am Dienstag. Laut einem Bericht der Bild-Zeitung spricht der Zeuge angeblich von zwei Tätern.

Ellwangen/Stuttgart - Im mysteriösen Mordfall Maria Bögerl hat sich ein Zeuge aus dem Ausland gemeldet, der die Täter kennen will. „Der Zeuge ist uns schon länger bekannt“, sagte der Ellwanger Staatsanwalt Jens Weise am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Nähere Informationen wollte der Sprecher nicht bekanntgeben. „Wenn der Zeuge sachdienliche Hinweise liefert, werden wir ihnen nachgehen.“ Zunächst hatte die „Bild“ (Dienstag) darüber berichtet.

 

Auch die Ulmer Polizei bestätigte deren Angaben, hielt sich aber ebenfalls bedeckt. „Die Ermittlungen laufen“, sagte ein Sprecher. Der Zeuge halte sich in den Niederlanden auf. „Inwieweit der seriös ist, und wie man diese Sache bewerten muss - das läuft gerade.“

Laut „Bild“ spricht der Zeuge angeblich von zwei Tätern. Dem Bericht zufolge ist er nur dann zu einer Aussage in Deutschland bereit, wenn man ihm beim Strafmaß in einem Untreue-Verfahren entgegenkomme. Dazu sagte Weise dem Blatt: „Zusagen zu anderen Strafverfahren können wir natürlich nicht machen.“

DNA-Massentests blieben erfolglos

Die Entführung und Ermordung von Maria Bögerl beschäftigt die Ermittler seit mehr als viereinhalb Jahren. Die Täter hatten im Mai 2010 Lösegeld in Höhe von 300.000 Euro von Bögerls Ehemann Thomas gefordert, dem ehemaligen Chef der Heidenheimer Sparkasse. Die Geldübergabe scheiterte. Anfang Juni 2010 fand ein Spaziergänger die Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl war erstochen worden. Seitdem hat die Polizei Tausende Spuren gesammelt.

Mehrere DNA-Massentests ergaben keine heiße Spur. Sieben Monate lang führte zudem ein 41 Jahre alter Mann die Ermittler mit falschen Informationen hinters Licht, um an die ausgesetzte Belohnung zu kommen. Das Landgericht Ellwangen im Ostalbkreis verurteilte den Mann deshalb Ende Oktober zu zwei Jahren Haft auf Bewährung.