Zeuginnen im Fall Tabitha sagen vor Gericht aus, dass ihnen die Polizei bei vorherigen Aussagen über den mutmaßlichen Täter nicht wirklich geglaubt oder von einer Anzeige abgeraten hätte. Abgründe tun sich auf – nicht nur beim Angeklagten.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Sechs Zeugen aus dem Umfeld des Angeklagten Naim A. und seinem mutmaßlichen Opfer Tabitha aus Asperg sind am Dienstag am dritten Verhandlungstag vor dem Landgericht vernommen worden – und mit jeder Aussage taten sich nicht nur in Bezug auf den Tatverdächtigen immer tiefere Abgründe auf. Klar ist: Gegen den zum Mordzeitpunkt 35-Jährigen war bei der Polizei zwei Jahre vor der Tat eine Anzeige wegen sexueller Belästigung eines Mädchens erstattet worden, aus der sich dann nichts ergeben habe. „Die Polizei hat uns nicht geglaubt“, so eine Zeugin.