Ein 21-Jähriger hatte im Februar in Mosbach einen Mann mit Schlägen traktiert, dann auf die Gleise gestoßen. Nur mit Glück konnte ein Lokführer schlimmeres verhindern. Dafür kassierte der Mann eine hohe Gefängnisstrafe.

Mosbach - Das Landgericht Mosbach hat am Montag in zweiter Instanz einen 21-Jährigen zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Streit seinen Kontrahenten auf Bahnschienen gestoßen hatte. Die Staatsanwaltschaft hatte ein Urteil des Amtsgerichts Mosbach moniert, wonach der junge Mann zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren verurteilt wurde. Auch der Angeklagte selbst hatte Berufung eingelegt.

 

Unter Einbeziehung früherer Taten muss er nun wegen gefährlicher Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eine deutlich längere Einheitsjugendstrafe absitzen ( Az.: 11 Ns 12 Js 1742/19 jug). Die Staatsanwaltschaft hatte im Berufungsprozess sechs, die Verteidigung vier Jahre Gefängnis beantragt. Das Urteil ist rechtskräftig.

Bahn kam nur kurz vor Opfer zum Stehen

Die Tat im Februar 2019 am Bahnhof Mosbach/Neckarelz hätte sehr viel schlimmer ausgehen können. Das vor dem Sturz auf die Schienen mit einem Faustschlag traktierte Opfer verdankt sein Leben vermutlich einem aufmerksamen Triebwagenführer, der das Geschehen in 70 Meter Entfernung bemerkt und eine Schnellbremsung veranlasst hatte. Die S-Bahn blieb laut Anklage 10 bis 15 Meter vor dem Mann im Gleisbett stehen. Dieser kam mit einem Kieferbruch und einer Schädelprellung davon.