Das Büro SL Rasch macht das Rennen um das 22-Millionen-Projekt in Feuerbach. Am Donnerstagabend unterschrieben Geschäftsführer Mustafa Rasch und der Vorsitzende des Moscheevereins, Ismail Cakir, den Vertrag.

Stuttgart - Die Ditib-Gemeinde in Feuerbach ist mit ihren Bauplänen für eine repräsentative Moschee vorangekommen. Mehr als 20 Millionen will die Gemeinde investieren. Am Donnerstagabend unterzeichneten der Moscheeverein und das Architekturbüro die Verträge.

 

Ismail Cakir, der Vorstand des Feuerbacher Ditib-Moscheevereins, ist erleichtert: „Die Leute wollen den Beginn des Baus sehen, die haben genug von Plänen und Verhandlungen“, sagt er. Der Fortschritt des vor Jahren gefassten Vorhabens ist deshalb mit einem gemeinsamen Abendessen gefeiert worden.

Fast eine Million Spenden zusammen

Zu den Unterzeichnern gehört Mustafa Rasch, seit 2014 Geschäftsführer des weltweit, insbesondere im arabischen Raum tätigen Architekturbüros SL Rasch aus Leinfelden-Echterdingen. Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei 22 Millionen Euro, die reinen Baukosten betragen 15 Millionen Euro. „22 Millionen Euro war unser Maximum“, sagt Ismail Cakir, „wir wollen zwar sparen, aber nicht so viel an den Entwürfen ändern, dass nachher eine Moschee dasteht, die nichts mehr mit den Entwürfen zu tun hätte. Sie soll so aussehen, wie sie unseren Leuten vorgestellt wurde.“

Von der Akzeptanz bei den Mitgliedern des Moscheevereins hängt schließlich ab, wie viel gespendet wird. Beim Freitagsgebet in der ersten Januarwoche ist die Spendenaktion eröffnet worden. „Heute haben wir fast eine Million Euro zusammen“, sagt Cakir stolz. Er ist zuversichtlich, dass diese Summe noch ordentlich wachsen wird: „Die Leute werden vor allem dann spenden, wenn es mit dem Bau losgeht. Die wollen sehen, dass es vorangeht.“

Höhe der Minarette steht noch nicht fest

Die Vertragsunterzeichnung ist ein erster Schritt. Fünf Entwürfe waren eingereicht worden, die Mitglieder entschieden sich für das Konzept aus dem Büro SL Rasch (Leinfelden-Echterdingen). Es sieht einen modernen Moscheebau vor. „Es soll deutlich werden: Das ist ein Sakralbau, aber er soll auch nicht zu traditionell osmanisch sein, sondern sich einfügen“, sagt Steffen Huber, Finanzchef des Büros. Offen sei bisher noch die Höhe der Kuppel und der Minarette. Laut Huber erlaubt der Bebauungsplan eine Höhe von 22,5 Metern, es seien jedoch Ausnahmen möglich. Darüber verhandle man mit der Stadt. Auch über die Farben und Materialien, die für die Fassade und im Innenhof verwendet werden, sei noch keine Entscheidung gefallen. „Die Moschee soll auf jeden Fall lichtdurchflutet und mit viel Glas gestaltet sein. Wenn wir dafür Standardelemente nehmen, wird’s nicht so teuer“, sagt Huber.

Einweihung soll 2021 sein

Das Raumprogramm sieht 1300 Quadratmeter für Sozialräume und 350 Quadratmeter für Versammlungs- und Schulungsräume vor, die durch verschiebbare Wandelemente vom Gebetsraum abgetrennt sind, an hohen Feiertagen aber von Betenden genutzt werden können. 1500 Quadratmeter groß ist der Gebetsraum, inklusive der Emporen.

Steffen Huber rechnet mit dem Baubeginn Ende 2018, mit der Einweihung „Mitte 2021“. Derzeit verhandle Ditib mit Grundstücksanrainern um Gelände für eine Interimsmoschee. Erst wenn diese zur Verfügung steht, können die Bagger das ehemalige Fabrikgebäude in der Mauserstraße 19 abreißen und die Baugrube ausheben.