Das Moscheeprojekt an der Mauserstraße in Feuerbach nimmt Gestalt an. Es wird Zeit, dass es endlich in die Umsetzungsphase kommt und ein Vorzeigemodell daraus wird, meint Mathias Bury.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Ablehnung und Misstrauen gegen den türkischen Präsidenten Erdogan sind in der deutschen Öffentlichkeit groß. Mit gutem Grund, angesichts der Entlassung und Verhaftung Zigtausender von Staatsbediensteten und missliebigen Personen. Alles, was mit dem autokratischen Regime des selbstherrlichen Präsidenten in Verbindung steht oder stehen könnte, wird unter Generalverdacht gestellt.

 

Den Rechtspopulisten dieser Republik kommt das gerade recht. Plattformen wie Pax Europa und Politically Incorrect finden so neue Munition für ihre medialen Geschütze im Kampf gegen den Islam. Brunnenvergifter dieses Schlags haben gegenwärtig Hochkonjunktur.

So ist es eine Art Geschäftsmodell von Pax Europa, von außen gegen lokale Moscheeprojekte mobil zu machen und Widerstand zu schüren. So geschehen auch im Fall der geplanten neuen Moschee in Feuerbach. Mit dieser destruktiven Masche soll auch die über Jahre gewachsene Vertrauensbasis angekratzt werden.

Das Projekt muss überzeugen

Zum Glück lassen sich die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung und in der Moscheegemeinde davon nicht irritieren. So wenig wie sich der Gemeindevorstand vor geraumer Zeit vom Ditib-Landesverband hat aus dem Konzept bringen lassen, der die unrealistische Forderung erhoben hatte, dass eine repräsentative Moschee in Innenstadtnähe gebaut werden müsse.

Es wird nämlich Zeit, dass der Moscheebau aus dem noch vagen Planungsstadium in die Phase der Umsetzung kommt und mit der nötigen Offenheit vorangetrieben wird. Die Hinterhofatmosphäre an der Mauserstraße sollte bald Vergangenheit sein. Was die Stadt braucht, ist eine Moschee als Vorzeigemodell, das durch architektonische Qualität wie durch öffentliche Kommunikation überzeugt.

mathias.bury@stzn.de