An diesem Wochenende, 13. bis 15. September, veranstaltet der MSC Wieslauftal das 62. Rudersberger Moto Cross. Mit Seitenwagen, Quads und Motorrädern. Fast wäre die Veranstaltung in diesem Jahr ganz ausgefallen.

Rems-Murr: Chris Lederer (cl)

Sie ist schnell und anspruchsvoll: Die Rudersberger Motocross-Strecke am Königsbronnhof genießt durch ihre Streckenführung und Hanglage bei Fahrern aus aller Welt einen guten Ruf – ob sie sich nun auf zwei, drei oder vier Rädern durch Schlamm, Schikanen und Steilwandkurven bewegen oder waghalsig weite Sprünge machen. Wer auf der 1,6 Kilometer langen Strecke im Schatten des sogenannten Rettichkreisels die Nase vorn haben möchte, braucht Mut, Können und den richtigen Untersatz mit möglichst wenig Gewicht, viel Grip und ausreichend Pferdestärken.

 

Sprünge gehören auch dazu. Foto: MSC Wieslauftal

An diesem Wochenende werden wieder mehrere Tausend Besucher auf dem Gelände des MSC Wieslauftal erwartet. Der 72 Jahre alte Motorsportverein veranstaltet das inzwischen 62. Rudersberger Moto Cross. Zahlreiche Piloten sind dem Ruf gefolgt, um den Besten zu küren und nach Punkten und Preisgeld zu jagen. „Bei den Seitenwagen gehen 54 Teams aus elf Nationen an den Start“, erklärt MSC-Vorstand Axel Siegel und verspricht „ein Spektakel“. In der Seitenwagen-Klasse zählt die Veranstaltung im Schwäbischen Wald zur Wertung für die Weltmeisterschaft. Wenn der Top-Favorit aus Belgien Marvin Vanluchene und sein Beifahrer Glenn Janssens alles richtig machen, könnten sie den Titel bereits in Rudersberg, dem vorletzten Lauf der WM, klar machen. Es steht also einiges auf dem Spiel. Mit von der Partie ist auch das Brüderpaar Joshua und Noah Weinmann, das für den MSC Wieslauftal an den Start geht und hofft, unter die ersten zehn zu kommen. Die Strecke kennen die beiden jedenfalls aus dem Effeff.

Zeittraining für die Pole Position

Neben den sogenannten Sidecars, die übrigens nicht einfach Solomotorräder mit angebauten Beiwagen sind, sondern allesamt Sonderanfertigungen, messen sich auch Fahrer auf ihren vierrädrigen Quads und Cross-Motorrädern. Jeder Klasse ist gemein, dass die Fahrer zunächst in einem Zeittraining versuchen, eine möglichst flotte Runde hinzulegen. Der Schnellste darf sich als erster aussuchen, an welcher Stelle er sich fürs Rennen auf der Startlinie positioniert. Danach folgt der Zweitschnellste und so fort. Besonders schnell sind die Fahrer für gewöhnlich, wenn der Untergrund nicht all zu schlammig ist. Doch zu trocken sollte es möglichst auch nicht sein. „Staub ist unser Gegner“, sagt Axel Siegle. „Wenn die Fahrer dichte Staubwolken vor sich haben, erhöht sich das Unfallrisiko, darum bewässern wir bei zu viel Trockenheit die Rennstrecke.“ Beim Blick auf den Wetterbericht sei das allerdings nicht seine Sorge.

Apropos Wetter: Das Hochwasser im Juni hätte beinahe dazu geführt, dass die Veranstaltung abgesagt worden wäre. „Nach dem Hochwasser war vier Wochen nicht klar, ob wir das Rennwochenende ausrichten oder nicht, weil so viele Menschen hier betroffen waren“, sagt Siegle. Dazu zählen auch die vielen Helfer vom Roten Kreuz und der Feuerwehr. Nach etlichen Telefonaten war klar, dass das Rennen stattfinden soll und sich wieder rund 400 Helfer daran beteiligen werden.

Hochwasser vom Juni ist ein Thema

„Das war ein Riesenkraftakt, denn uns fehlten ja die vier Wochen“, erzählt der Vereinsvorsitzende. So mancher im Team hat in den vergangenen Wochen ein paar extra Pferdestärken mobilisiert und dazu beigetragen, dass es am Wochenende doch noch rund geht. Neben dem Rennsport wird in Rudersberg aber auch das Hochwasser thematisiert. Es gibt am Sonntag eine Ausstellung mit Bildern, Videos und Berichten von Betroffenen. Außerdem wurde eine Tombola organisiert. Der Erlös kommt den Opfern der Hochwasserkatastrophe zu Gute.

Was beim Wieslauf Moto Cross geboten ist

Zeitplan
 Der Freitag, 13. September, ist geprägt von Anreise der Rennfahrer und technischer Abnahme. Um 20 Uhr tritt die Partyband Wasenrocker auf (Eintritt frei), danach gibt’s Feuerwerk. Am Samstag, 14. September, beginnen ab 10 Uhr die Trainings- und später die Qualifikationsläufe der Quads und Seitenwagen. Tickets werden hierfür benötigt. Für die Party am Abend mit der Band Himmel und Hölle ab 20 Uhr ist der Eintritt wiederum frei. Am Sonntag, 15. September, gesellen sich die Motocrosser zu den Quads und Seitenwagen. Deren Training beginnt um 9 Uhr. Danach über den Tag verteilt folgen weitere Qualifikations- sowie Endläufe aller Klassen.

Tickets
 Das Samstagsticket kostet 20 Euro für Erwachsene, Jugendliche ab zwölf Jahren zahlen 10 Euro. Das Sonntags- beziehungsweise Wochenendticket kostet 35 Euro für Erwachsene und 20 Euro für Jugendliche. Der Eintritt für Kinder unter zwölf Jahren ist an beiden Tagen kostenfrei.