Der Motorradhersteller Harley-Davidson muss eine gigantische Rückrufaktion starten. Auch Maschinen in Deutschland sind davon betroffen.

Washington/Milwaukee - Der Kultmotorrad-Hersteller Harley-Davidson startet wegen Problemen mit der Bremsanlage einen gigantischen Rückruf. Weltweit müssen rund 308.000 Touring-Maschinen und Trikes in die Werkstätten. Das sind mehr Bikes als der Hersteller im Jahr produziert.

 

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NTHSA machte den Rückruf am Montag öffentlich. Alleine im Heimatmarkt von Harley Davidson sind 250.757 der chromglänzenden Maschinen von dem Defekt betroffen; in Deutschland sind es 3635.

Bremsen könnten versagen

Bei den Maschinen kann die Hitze der Auspuffanlage den Schalter für das Bremslicht außer Gefecht setzen. Im schlimmsten Fall kann an dem Schalter sogar Bremsflüssigkeit austreten und damit das Bremsen selbst beeinträchtigen. Der Fehler tritt bei Motorrädern und Trikes aus den Modelljahren 2009 bis 2012 auf.

Für Harley ist der Rückruf teuer und peinlich zugleich. Gerade erst hat sich der Motorradhersteller einigermaßen von den Folgen der Wirtschaftskrise erholt, in der die Verkäufe der teuren Maschinen eingebrochen waren. Firmenchef Keith Wandell musste in der Not die Marken MV Agusta und Buell aufgeben und Tausende Stellen streichen.

Mittlerweile sind die Kunden zurückgekehrt und das Unternehmen schreibt wieder satte Gewinne. Harley-Davidson rechnet damit, in diesem Jahr 228.000 bis 235.000 Maschinen auszuliefern. Zwei Drittel der Motorräder fahren am Ende auf US-Highways.