Der Le-Mans-Porsche 919 Hybrid, mit dem dreimal nacheinander an der Sarthe gewonnen wurde, hat in Bahrain die letzten Runden gedreht.

Sport: Dominik Ignée (doi)

Stuttgart - Aus, vorbei – und ab ins Museum. Dort steht bald der Porsche 919 Hybrid. Seine große Zeit endete an diesem Wochenende beim Saisonfinale der Langstrecken-WM in Bahrain. Von 2015 bis 2017 die schnittige Flunder dreimal nacheinander die legendären 24 Stunden von Le Mans. „Das hat bislang kein anderes Porsche-Team erreichen können“, sagte Oliver Blume, der Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, und verteilte zum Abschluss ein kräftiges Lob an die Truppe um Projektleiter Fritz Enzinger. „Ich bin unheimlich stolz auf jeden in diesem Team.“

 

Zu den Le Mans Erfolgen gesellten sich drei Weltmeistertitel in der Herstellerwertung und drei WM-Titel für die Fahrer. Bei dieser Erfolgsgeschichte macht es manchen Rennsportpuristen etwas wehmütig, dass die 919-Rakete jetzt ausgemustert wird. Porsche steigt aus dem Le-Mans-Projekt in der höchsten LMP1-Klasse aus – und setzt künftig auf die Formel E. Für die hart gesottenen Fans des Langstreckensports kommt der Abschied der traditionsreichen Le-Mans-Marke einer gefühlten Katastrophe gleich. Elektrisch betrieben war in einem Porsche früherer Gattung bestenfalls der Zigarettenanzünder.

Der Zauber ist zu Ende

Wie dem auch sei: der Zauber ist zu Ende. „Jetzt steht die Mannschaft um Fritz Enzinger und Teamchef Andreas Seidl vor einer neuen Herausforderung: dem erfolgreichen Einstieg in die Formel E“, sagt Blume, denn Ende 2019 geht der Batterie-Porsche an den Start. Beim Finale in Bahrain gelangten derweil die vor zwei Wochen zu Weltmeistern gekürten Piloten Earl Bamber, Timo Bernhard und Brendon Hartley nach einer Aufholjagd auf Platz zwei. Die diesjährigen Le-Mans-Sieger waren durch einen Zwischenfall zurückgeworfen worden. Das Schwesterauto mit Neel Jani, André Lotterer und Nick Tandy startete von der Pole, fiel durch eine Kollision mit anschließender Strafe aber ebenso zurück. Am Ende gab es den dritten Platz, den Sieg holte sich ein Toyota. Das war zwar ein kleiner Schönheitsfehler zum Abschied der Legende 919 – aber kein Beinbruch.