Der Gerlinger Motorsportler Laurents Hörr steht vor dem zweiten Triumph im Le Mans Cup, einer Rennserie im Langstrecken- und Prototypensport.

Gerlingen - Nicht noch einmal so Bangen und Zittern wie im vergangenen Jahr. Das hat sich der Gerlinger Motorsportler Laurents Hörr auf die Fahnen geschrieben. Mit seinem Partner Jean Glorieux bestreitet er die Rennserie des Le Mans Cups in der LMP3-Klasse, die als Einstieg in den Langstrecken- und Prototypensport gedacht ist. Das Duo führt den Wettbewerb mit 25 Punkten Vorsprung vor den Konkurrenten Edouard Cauhaupe/Nicolas Maulini.

 

Auf der letzten Station der Serie am 31. Oktober im portugiesischen Portimao reicht ihnen ein Zähler, um den Gesamtsieg perfekt zu machen. Sollten die Zweitplatzierten dort ganz vorne liegen, würde Rang acht reichen, hat Laurents Hörr ausgerechnet. Er ist der Titelverteidiger und steht vor einem besonderen Triumph. „Wenn wir gewinnen, sind wir das erste Team, das die LMP3 zum zweiten Mal in Folge gewinnt“, sagt der 23-Jährige.

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Im Vorjahr war er im Kampf um die Meisterschaft als Zweiter in das letzte Rennen ebenfalls in Portugal gegangen. Nach einer Auseinandersetzung auf der Strecke zwischen Hörr und dem bisherigen Gesamtführenden Lanan Racing erhielt der Konkurrent um die Meisterschaft eine dreiminütige Zeitstrafe.

Es reichte für Hörr und seinen damaligen Partner im Cockpit, Francois Kirrmann, zwar nicht mehr für den Tagessieg in Portimao, aber mit dem dritten Platz holten sich die beiden Motorsportler des Luxemburger Rennteams DKR Engineering doch noch den Titel.

Die komfortable Ausgangssituation in diesem Jahr sicherten sich Laurents Hörr und Jean Glorieux mit dem dritten Saisonsieg beim Lauf in Monza. Der Belgier Glorieux hatte das Rennen auf Startplatz drei aufgenommen und verbesserte sich bis zum Fahrerwechsel auf Rang zwei. Sein Teamkollege schloss die Lücke zum Führenden und überholte schließlich. Mit 2,9 Sekunden Vorsprung sah er dann als erster die Zielflagge. Das Fazit von Laurents Hörr: „Das Auto war klasse, und das gesamte Team hat einen fehlerfreien Job gemacht.“

Die European Le Mans Series läuft nicht ganz so erfolgreich

Nicht ganz so rund lief es in der European Le Mans Series, die als Europameisterschaft auf der Langstrecke gilt. Die Renndauer beträgt vier statt zwei Stunden. Der Gerlinger bildet hier ein Team mit Wolfgang Triller und Francois Kirrmann. Aus Startplatz drei wurde am Ende Rang sieben. In mehreren Full Course Yellow- (es darf nur 80 Stundenkilometer gefahren und nicht überholt werden) und Safetycar-Phasen verlor das Trio Platz um Platz, weil die Konkurrenz ihre Boxenstopps besser einsetzen konnte.

Eigentlich hatte Laurents Hörr sein Hauptaugenmerk auf diese Rennserie gelegt. Den möglichen Titel im Le Mans Cup nimmt er deswegen nicht weniger gerne mit. Davon will er aber auch noch gar nichts wissen und klopft symbolisch dreimal auf Holz. Das letzte Rennen in Portugal muss ja erst einmal gefahren werden.