Mountainbiketour bei Oppenweiler Wolfsklingentrail ergänzt das Tourennetz

Auch kräftiger Regen hält die Aktivisten nicht von der Einweihung ihres Trails ab. Foto: Frank Eppler

Bei Oppenweiler ist der erste legale und ausgeschilderte Mountainbiketrail im Kreis eröffnet worden, der komplett durch Staatswald führt.

Pünktlich mit der Ankunft des Rems-Murr-Landrats Richard Sigel lässt der Platzregen im Wald bei Oppenweiler nach. Es ist buchstäblich eine feuchtfröhliche Festversammlung, die da am Wochenende am Start des neuen Wolfsklingentrails dessen Eröffnung feiert. Dank dem Projekt Runder Tisch Mountainbike ist damit ein weiterer legaler Mountainbike-Trail freigegeben, betont der Landrat. Mit dem Ziel ein in gutes Miteinander für die unterschiedlichen Nutzungen im Wald zu finden, haben Landkreis, Forst BW und die Gemeinde Oppenweiler mit Naturschützern, Wanderern, Jägern und Mountainbikern dafür eng zusammengearbeitet. Mit dem neuen Wolfsklingentrail verläuft nun zugleich der erste Mountainbiketrail auf gesamter Strecke durch den Staatswald.

 

Pilotprojekt für die Staatswälder

Der Wolfsklingentrail ergänzt das Netz an Mountainbiketrails in Oppenweiler und im gesamten Kreis. Zudem dient er dem Staatsforstbetrieb Forst Baden-Württemberg (ForstBW) als eigenes Pilotprojekt zur Erprobung seiner neu entwickelten Konzeption Mountainbike, berichtete der Vorstandsvorsitzende von ForstBW, Max Reger.

Ziel des seit 2020 aktiven Projekts „Besucherlenkung Mountainbike“ im Rems-Murr-Kreis ist es wiederum, vermehrt legale Angebote für den Mountainbikesport zu schaffen, die auch von Waldeigentümern, Jägern, Naturschützern und Wanderern mitgetragen werden. Hierbei setzt der Landkreis auf einen Runden Tisch, um im Dialog auf Augenhöhe die Situation für alle Beteiligten zu verbessern. Durch das aktive Schaffen von legalen Trails, so die Hoffnung, wird das wilde Befahren der Wälder reduziert und die Situation für alle verbessert.

Nahe des Naturdenkmals Buch-Eich in Oppenweiler hat nach intensiver Abstimmung zwischen allen Projektbeteiligten das Forstamt den neuen Trail genehmigt. Die Premiere dabei: Zum ersten Mal verläuft ein Mountainbiketrail ausschließlich im Staatswald. „Wir freuen uns, dass wir auf den von ForstBW betreuten Flächen ein neues Angebot für Mountainbiker bereitstellen können“, so Reger. ForstBW wolle für diese Form der Erholung im Wald eine Plattform schaffen, auf der ein gutes Miteinander aller Waldbesucher möglich ist. „Nur mit gegenseitiger Akzeptanz und Rücksichtnahme im Wald kann dieser Trail seine wichtigen Funktionen für alle erfüllen.“

Versuch, die Interessen im Wald zusammen zu bringen

Auch Landrat Richard Sigel freut sich über die Früchte, die der Runde Tisch in Oppenweiler trägt: „Als Landkreis sehen wir uns in der Verantwortung, die unterschiedlichen Interessen im Wald zusammenzubringen“, Der Runde Tisch habe sich dabei wieder als ideales Format erwiesen. „Die gemeinsame Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt – und ich freue mich, dass wir gemeinsam mit Forst BW den Mountainbikern mit den Trails echte Angebote machen können, statt nur Verbote auszusprechen.“

Die Chancen attraktiver Angebote für den Mountainbikesport seien ForstBW schon lange bewusst, so Reger. Aus diesem Grund wurde bereits 2021 die Arbeitsgruppe Mountainbike ins Leben gerufen. Neben Revierleitern und Fachleuten aus Naturschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Recht sind mit Janet Weick und Patrick Ortwein auch zwei Mitglieder der Interessengemeinschaft Rems-Murr der Deutsche Initiative Mountainbike (DIIMB IG-Rems-Murr) Teil der Arbeitsgruppe. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, eine Konzeption für den Umgang mit dem Mountainbikesport im Staatswald zu schaffen.

Nachdem die Konzeption für den Wolfsklingentrail ausgearbeitet war, wurde der Forstbezirk Schwäbisch-Fränkischer Wald mit Sitz in Welzheim als einer von landesweit sieben Forstbezirken ausgewählt, die Konzeption für ForstBW in einer Pilotphase zu erproben. „Die Konzeption Mountainbike gibt uns klare Leitlinien für die Ausweisung von Mountainbiketrails im Staatswald“ sagt Martin Röhrs, der Leiter des Forstbezirks. „Durch sie haben wir die Möglichkeit, gemeinsam mit den Mountainbikern und allen weiteren Interessengruppen Trails zu identifizieren, die sich für eine offizielle Ausweisung anbieten und so attraktive Angebote zu schaffen.“ Geklärt würden dabei unter anderem auch Fragen der Verkehrssicherung und die Beteiligung der Mountainbiker am Unterhalt der Trails. Röhrs: „Die Konzeption ist ein wichtiges Mittel zur Besucherlenkung und Konfliktminimierung zwischen den Waldbesuchern.“

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