Mpox-Viren Was wir (hoffentlich) aus der Corona-Pandemie gelernt haben

Vor allem in der Demokratischen Republik Kongo breitet sich das Virus aktuell aus. Foto: dpa/Moses Sawasawa

Wieder breitet sich ein neuer Krankheitserreger aus. Die Mpox-Viren sind kein Grund zur Panik. Und doch zeigt sich nun, was Deutschland aus der Corona-Zeit gelernt hat, meint Hauptstadtkorrespondentin Rebekka Wiese.

Berliner Büro: Rebekka Wiese (rew)

Die Corona-Pandemie ist vorbei. Doch wenn die Weltgesundheitsorganisation eine Notlage ausruft, wenn man von Fallzahlen aus Nachbarländern hört oder wieder über Impfdosen diskutiert wird, dann fühlt sich die Covid-Zeit plötzlich wieder nah an.

 

Solche Meldungen gab es in den vergangenen Tagen über eine neue Variante von Mpox, früher mal Affenpocken genannt. Und doch muss niemand befürchten, dass ein Corona 2.0 droht. Da sich das Virus über engen Körperkontakt, nicht über die Luft überträgt, breitet es sich nicht so leicht aus wie Covid-Viren. Das ändert den Umgang damit grundlegend.

Weit weg oder ganz nah?

Es gibt also keinen Grund zur Panik. In Schweden hat jetzt zwar erstmals ein Land außerhalb Afrikas einen Infektionsfall mit der neuen Variante gemeldet. In Deutschland sind bisher aber keine bekannt. Allerdings wäre es falsch zu glauben, dass man aus diesem Grund nun gar nichts unternehmen müsste. Eine der Erkenntnisse der Corona-Pandemie ist nämlich: Krankheiten, die weit weg entstehen, sind ziemlich schnell hier. Deshalb ist es auch im Interesse Deutschlands, die afrikanischen Länder jetzt nicht mit dem Virus allein zu lassen.

Anders als im Fall von Corona muss der Impfstoff gegen Mpox nicht erst entwickelt werden. Es gibt ihn schon – allerdings nicht genug davon. Die EU will den afrikanischen Ländern nun 175 000 Dosen überlassen. Das ist keine Geste europäischer Großzügigkeit. Sondern dringend notwendige Prävention, von der Europa selbst profitiert.

Das andere, was man aus den Erfahrungen von 2020 lernen kann, ist: In dieser Phase, wo die Krankheit gefühlt noch fern ist, muss man gut beobachten, wer aus den betroffenen Ländern nach Deutschland kommt. Diese Reisenden müssen jetzt besonders vorsichtig sein – im eigenen Interesse und in dem der anderen. Dass das häufig dasselbe ist, bleibt wohl eine der größten Lehren der Pandemie.

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