Mit der Dino-Schau auf dem Neckarschiff MS Jurassic sind die Veranstalter „relativ zufrieden“. Weil unter der Woche wenig los gewesen sei, fällt der Jubel verhalten aus. „Der große Hype“ ebbe ab.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Immersiv bedeutet, dass man so tief in eine Umgebung oder Geschichte hineingezogen wird, bis man das Gefühl hat, selbst ein Teil davon zu sein. Erklären muss man dieses Wort nur noch wenigen Menschen. Tausende, ja Zehntausende haben gesehen, welche Sinnestäuschungen die digitale Technik ermöglicht. Nach Monet, Tutanchamun, Da Vincis „Abendmahl“ und Vermeer – alle Ausstellungen fanden in Stuttgart im Anbau der Schleyerhalle statt – tobten obendrein noch die Dinosaurier auf dem Neckar.

 

Die Dinos haben vor allem Kinder angelockt

Vor einigen Tagen hat sich das 102 Meter lange Ausstellungsschiff MS Jurassic, das an der Anlegestelle Berger Steg beim Wasen festgemacht war und mit den Urzeit-Giganten vor allem Kinder angelockt hatte, nach etwa vier Monaten aus Bad Cannstatt verabschiedet. Die abschließenden Zahlen liegen noch nicht vor, sagt Eventmanagerin Kerstin Bähker von der Veranstaltungsagentur Live-Macher, doch die Bilanz fällt eher durchwachsen aus.

„Wir sind relativ zufrieden“, erklärt Bähker. Die Resonanz der jungen Besucherinnen und Besucher sei „sehr gut gewesen“. Unzählige Schulklassen hätten sich auf dem Schiff vergnügt. Vor allem an Weihnachten und in den Schulferien hab es einen rekordverdächtigen Ansturm gegeben. Dann habe sich der Andrang vor allem aufs Wochenende konzentriert, weshalb es unter der Woche oft relativ leer gewesen sei.

Die Dinos verlassen den Neckar, Foto: Lichtgut /Ferdinando Ianone

„Wir müssen uns neue Formate ausdenken“

Auch wenn die genauen Zahlen noch fehlen und die Eventmanagerin noch nicht sagen kann, ob man mit schwarzen oder roten Zahlen abgeschlossen hat, steht für sie bereits fest: „Wir kommen mit einem immersiven Schiff nicht mehr nach Stuttgart zurück.“ Ihre Beobachtung: „Der große Hype ist rum.“

Mit KI und VR-Brillen könne heutzutage jeder daheim seine immersiven Erlebnisse schaffen. Für die Veranstalter bedeute dies, „dass wir uns neue Formate ausdenken sollten“. Jetzt sei Kreativität gefragt. Die MS Jurassic ist ausgeräumt worden und Richtung Berlin aufgebrochen, wo sie als Wissenschaftsschiff ohne immersiven Späße anlegen wird. Die Ausstellung „Vermeer“ in der Schleyerhalle endet übrigens am 27. April.