Action auf zwei Rädern, E-Autos im Aufwind und luxuriöses Camping: Die Messe des MSC Marbach verbindet Adrenalin mit Zukunftstrends. Was ist besonders nachgefragt?

Ein beißender Benzingeruch liegt in der Luft, während die Fahrer der motorisierten Zweiräder versuchen, den Hindernisparcours zu bezwingen. Die Trial-Show der Marbacher MSC-Jugend demonstriert: auf einem Müllcontainer oder Auto zu landen, erfordert geschickte Motorik und hohe Konzentration. „Je früher sie anfangen, desto besser lernen sie damit umzugehen“, erklärt dazu Jörg Müller, seit 2019 Jugendleiter beim Motor-Sport-Club. „Als Erwachsene wissen sie auf der Straße genau, wie sie sich in Gefahrensituationen verhalten sollen“.

 

Dass die Faszination der Zuschauer nicht unbedingt nur beim lärmenden und stinkenden Rad liegt, zeigen die leisen und emissionsfreien E-Räder, wie sie vor allem jüngere Trial-Fahrer nutzen. Denn wer in den hohen Schwierigkeitsklassen fährt, wird auf ein klassisches Trial-Motorrad nicht verzichten können. So auch Sascha Neumann, dem die schwierigsten Hindernisse gerade recht sind. Sein Können hat er an der Auto- und Freizeitmesse des MSC wieder einmal unter Beweis stellen können. Ebenso, wie die Clubmitglieder mit acht Jahren.

E-Mobilität entwickelt sich weiter

„Wir müssen ja zeigen, welchen Sport wir ausüben“, sagt Müller stolz auf die sportliche Betätigung, die nicht zum Massensport gehöre. „Wir sind eher langsam unterwegs und verschleißarm“. Glücklich zeigt sich der Jugendleiter darüber, künftig auf einer über dreitausend Quadratmeter großen Fläche wieder ortsnah trainieren zu können: auf dem Klöpfer-Areal. „Wir sind gerade dran am Aufbau und der Genehmigung“, sagt er. Mit der mittlerweile 44. Auflage der Messe wolle der MSC – den es übrigens seit bald einhundert Jahren gibt – den veränderten Bedürfnissen gerecht werden und eine Möglichkeit zur Information bieten.

„Denn die E-Mobilität entwickelt sich immer weiter“, betont Müller, der an guten Messe-Wochenenden schon bis zu zehntausend Besucher erlebt hat. In der Tat sei die Reichweite für E-Autos besser geworden, ist von manchen Autoverkäufern zu hören.

Andere, wie etwa Philipp Bühler vom gleichnamigen Marbacher Ford-Autohaus, warten diesbezüglich noch auf den großen Wurf. Dass er komme, da ist sich der Junior aber sicher. Sein Vater Thomas, der sich anfangs schwer tat mit dem E-Motor, ist inzwischen davon überzeugt. Sein momentaner Favorit – wegen der generellen Reichweiten-Problematik – sei der Plug-in-Hybrid als Brückentechnologie. Allerdings stellen Vater und Sohn eine gewisse Zurückhaltung beim Kaufverhalten fest: „Die Kunden sind verunsichert. Einmal wegen der Wirtschaftslage, andere warten auf eine staatliche Prämie. Man spürt auch, die Leute achten mehr aufs Geld. Es wird viel mehr repariert“. Die Maxime derzeit laute: „So lange fahren, bis nichts mehr geht“.

Kleinwagen und kleine SUVs sind im Trend

Daniel Thomalla von der Nissan-Vetretung Heß in Murr verkauft seit 2011 E-Autos und ist ebenfalls grundlegend überzeugt. „Mit einer ordentlichen Beratung holen wir viele vom Bildzeitungsniveau ab“, sagt der Autoverkäufer. Kleinwagen sowie kleinere SUVs sind offensichtlich voll im Trend. „Wir haben viele interessierte Fragen zum Mini und zum X1 gehabt“, stellen die BMW-Verkäufer fest.

Das gleiche – klein aber fein – gelte wohl auch für den Campingbereich, der sich auf einen neuen Trend einstelle: das Glamping. Urlauben an vielen verschiedenen Stellen unter äußerst komfortablen Verhältnissen. Für Gutbetuchte gibt es die Firma Terra Cab: deren isolierte Wohnkabinen auf Fahrgestellen sind mit allem Drum und Dran individuell zugeschnitten und kosten ein kleines Vermögen. Zielgruppe sind über 55-Jährige.