Olivia Rodrigo , Lil Nas X und BTS sind die großen Gewinner der MTV Video Music Awards 2021. Zum 40. des Musiksender kamen auch Stars wie Madonna und Cyndi Lauper.
New York - Im Popgeschäft sind 40 Jahre eine Ewigkeit. Der Musiksender MTV kann davon ein Lied singen zu seinem 40. Geburtstag: Musikvideos laufen längst in Online-Netzwerken. Die meisten Gewinner bei den MTV Video Music Awards (VMA) 2021 am 12. September im Barclay Center in Brooklyn, New York, sind deutlich jünger als 40 – waren also noch gar nicht geboren, als MTV in den 80ern Popmusik weltweit in die Wohnzimmer brachte.
Fürs „Video of the Year“ und in zwei weiteren Kategorien wird der Sänger und Rapper Lil Nas X (22) ausgezeichnet. Er präsentiert den prämierten Song „Montero (Call Me by Your Name)“ auch live mit einer männlichen Tanztruppe, die als Marching Band einläuft und am Ende nur noch pinkfarbene Glitzerunterhosen trägt. „Ich liebe euch so sehr“, ruft Lil Nas X seinen Fans zu. „Ich weiß, dass das hier nicht selbstverständlich ist.“
Olivia Rodrigo sorgt für Begeisterung
Auf drei Awards kommt auch die 18-jährige Olivia Rodrigo, bekannt aus der Serie „High School Musical“: Sie wird „Best New Artist“ und räumt mit „Driver’s License“ den „Song of the Year“ ab. Im neckischen Kleidchen mit Schleifchen-Ärmeln sorgt sie vor allem bei jungen Zuschauerinnen für große Begeisterung, als sie mit Band ihren Hit „Good 4 U“ live zum Besten gibt.
Die südkoreanische Boyband BTS bekommt ebenfalls drei Preise, unter anderem als „Group of the Year“. Die gefeierte Pop-Sängerin Billie Eilish (19) erhält zwei Trophäen, zum „Artist of the Year“ wird der Kanadier Justin Bieber gekürt. „Musik ist so eine wunderbare Chance, Menschen zu erreichen und uns alle zusammenzubringen“, sagt der 27-Jährige in seiner Dankesrede. „Uns eint mehr als uns trennt und ich glaube wirklich daran, dass das Beste erst noch kommen wird.“
Doja Cat präsentiert sich als Meisterschülerin
Einige spektakuläre Momente hat die auch ausgezeichnete Moderatorin Doja Cat (25). Sie führt ihre Songs „Been Like This“ und „You Right“ auf, schwebt und tanzt zunächst an Seilen in einem leuchten Ring, ehe sie sich auf der Bühne von zwei Tänzern umschwärmen lässt.
Doja Cat wirkt dabei wie eine Art Meisterschülerin der „Queen of Pop“, die als Überraschungsgast erschienen ist: Madonna (63) taucht unangekündigt auf und eröffnet die VMAs im schwarzen Domina-Leder-Outfit. Sie wurde in den 80ern mit MTV zum Star und erklärt: „Sie haben gesagt, wir würden nicht durchhalten – aber wir sind immer noch hier! Herzlichen Glückwunsch zum 40. Geburtstag, MTV!“
Madonna, Jennifer Lopez und Cyndi Lauper
Auch die Sängerin und Schauspielerin Jennifer Lopez (52) ist unter den Gratulantinnen: MTV habe mit Musik und Videos „Generationen definiert“, sagt sie, „wir haben zusammen gesungen und getanzt haben und Momente erlebt, die keiner von uns jemals vergessen wird“. Cyndi Lauper (68), die 1984 mit „Girls just want to have Fun“ einen VMA gewonnen hat, kommentiert die gesellschaftlichen Veränderungen: „Mädchen wollen immer noch Spaß haben“, sagt sie, „aber sie wollen auch Geld, gleiche Bezahlung, Kontrolle über ihre Körper und fundamentale Rechte.“
Mitglieder der Backstreet Boys, Nsync und 98 Degrees erinnern an die Hochzeiten der Boybands, Alicia Keys und Busta Rhymes feiern ihre Heimatstadt New York. Und immerhin einer, der den MTV-Start live miterleben konnte, bekommt auch einen Preis: Dave Grohl wird mit den Foo Fighters als „Globale Ikone“ ausgezeichnet.
Ärger auf dem Roten Teppich
Überschattet wurde die Preisverleihung durch einen Zwist auf dem Roten Teppich zwischen dem irischen Mixed Martial Arts-Champion Conor McGregor und dem Preisträger („Best Alternative“) Machine Gun Kelly. Was genau vorgefallen ist, blieb zunächst unklar. Auf Fotos und in Videos im Netz ist McGregor zu sehen, wie er Kelly drohen eine Faust entgegenreckt, während Sicherheitsleute die beiden voneinander getrennt halten. Machine Gun Kelly und seine Partnerin Megan Fox wurden außer Sichtweite McGregors geführt. Dieser tat später so, als wäre gar nichts passiert und behauptete, Kelly gar nicht zu kennen.