Der Mückenatlas verfolgt die Verbreitung von eingeführten Mückenarten in Deutschland. Mit dem Einsenden von Mücken kann die Verbreitung der Arten besser verfolgt und die Mückenart bestimmt werden.

Für das Ökosystem spielen Mücken eine wichtige Rolle. Tiere wie Spinnen, Fische, Amphibien und Vögel sind auf das Vorkommen von Mücken sowie deren Eier und Larven angewiesen, weshalb ein Verschwinden von Mücken für diese Tiere gravierende Folgen hätte. Allerdings gesellen sich seit einigen Jahre mehr und mehr exotische Mückenarten, wie zum Beispiel die Asiatische Tigermücke (1) zu den in Deutschland heimischen Arten hinzu.

 

Welche Folgen das hat, untersucht das Forschungsprojekt Mückenatlas seit etwa 10 Jahren. Bei dem Bürger-Projekt kann jeder in Deutschland mitmachen und Mücken zur Bestimmung einschicken.

Warum Mücken einschicken?

Das Forschungsprojekt, welches vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung in Münchberg (ZALF) und dem Friedrich-Loeffler-Institut in Greifswald (FLI) ins Leben gerufen wurde, verfolgt seit 2012 die Verbreitung von eingeführten Mücken in Deutschland. Indem Menschen gefangene Mücken einschicken, wächst der Datensatz des Mückenatlas, welcher eine wichtige Basis nicht nur für die Kartierung, sondern mittlerweile auch für Prognosen von zukünftigen Verbreitungen ist. Diese wiederum helfen unter anderem auch das Risiko für durch Stechmücken übertragene Krankheiten abzuschätzen.

Zudem ist es für viele Einsender (vor allem auch Kinder) schlicht und einfach interessant zu wissen, welche Mücken bei ihnen im Haus oder Garten herumfliegen, denn nach dem Einschicken der Mücken bekommt man kostenlos eine E-Mail mit den Ergebnissen der Bestimmung.

Wie schicke ich Mücken richtig ein?

Bisher haben etwa 30.000 Teilnehmer Mücken aus ganz Deutschland eingeschickt. Das Einschicken von Mücken ist einfach und abgesehen vom Porto komplett kostenlos. So geht's:

  1. Mücken unversehrt einfangen: Damit die eingeschickten Mücken problemlos bestimmt werden können, müssen diese unversehrt sein (auch nicht platt gehauen oder zerquetscht). Stülpen Sie dazu einfach ein Gefäß über die Mücke, nachdem sie sich abgesetzt hat und verschließen Sie es anschließend.
  2. Einfrieren: Um die Stechmücke schonend zu töten, legen Sie das Gefäß einfach über Nacht in das Gefrierfach.
  3. Einsendeformular ausfüllen: Als Nächstes müssen Sie das Einsendeformular ausdrucken und ausfüllen. Das Formular finden Sie hier. Wenn Sie keinen Drucker haben, können Sie Fangort, Fangdatum und Ihre Kontaktdaten mit E-Mail auch auf einen Zettel schreiben.
  4. Mücke einschicken: Geben Sie die Mücke(n) nun in einen kleinen Behälter, etwa eine Streichholzschachtel oder ein anderes kleines Döschen. Das ausgefüllte Formular und das Döschen geben Sie zusammen in einen Umschlag oder ein Päckchen und schicken es an:

    Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung e.V.
    "Mückenatlas"
    Eberswalder Straße 84m
    15374 Münchberg

Lese-Tipp: Wo verstecken sich Mücken? - Das Wichtigste im Überblick

Was passiert nach dem Einschicken der Mücken?

Nachdem Sie die Mücken eingeschickt haben, werden Sie per E-Mail über die Auswertungen Ihres Fangs informiert. Gerade in den Sommermonaten kann es durch eine erhöhte Nachfrage auch mal einige Wochen dauern, bis der Fang bestimmt und geantwortet wird. Weitere Informationen zum Bürger-Projekt Mückenatlas finden Sie hier.