Ein Verkehrsschild im Eckensee erregt derzeit Aufsehen, weil Algen es langsam überwuchern. Das ist wohl kein Einzelfall – die Verantwortlichen sind kurz davor, das Handtuch zu werfen.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Stuttgart - Wenn man das Positive in den Dingen sehen will, erinnert das Bild an ein Stillleben: Ein Verkehrsschild liegt im Eckensee vor der Oper, langsam setzt der Algenbewuchs an, ein Hauch von Zombie-Apokalypse. Eine andere Interpretation liefert der Stuttgarter Linken-Stadtrat Christoph Ozasek, der darin auf Facebook symbolisch erkennen will, wie es um den Radverkehr in Stuttgart bestellt sei – es handelt sich nämlich um ein Umleitungsschild der Hauptradroute 1. In Wahrheit ist es aber um den Anstand einiger Menschen offenbar nicht besonders gut bestellt – Unbekannte werfen die Schilder regelmäßig immer wieder in den Eckensee.

 

„Nachdem die Hinweisschilder leider in der Vergangenheit wiederholt verstellt, entfernt, beschädigt oder in den See geworfen wurden, wird der Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg prüfen, ob sie überhaupt wieder aufgestellt werden“, sagt ein Sprecher des Finanzministeriums; dieses verwaltet die Flächen.

Das erwähnte Schild sei also kein Einzelfall. „Immer wieder werden Gegenstände in den See geworfen und insbesondere Unrat wird nicht ordnungsgemäß in den Abfallbehältern entsorgt“, sagt der Sprecher. Die Wilhelma-Parkpflege reinige die Flächen regelmäßig, entferne den Müll und auch Gegenstände aus dem Eckensee. „Allerdings kommt die Kontrolle und Reinigung aufgrund der Häufigkeit solcher Vorfälle kaum hinterher.“

Das Schild wird bald entfernt

Die Schilder, die immer wieder im Eckensee landen, wurden aufgestellt um Fahrradfahrer nach dem Rückbau des provisorischen Radwegs um den Landtag auf die richtige Route hinzuweisen. „Wie lange dieses Schild genau im See liegt, ist uns nicht bekannt“, sagt der Sprecher. Der Eckensee wurde demnach Mitte April 2019 gereinigt und am 19. April 2019 wieder befüllt. Die Wilhelma-Parkpflege werde das Schild kurzfristig entfernen.

Das Land unterstütze in seiner Zuständigkeit für den Schlossplatz und den Schlossgarten die Stadt beim Einsatz für ein sauberes Stuttgart. „Denn die Menschen sollen sich im Schlossgarten und auf dem Schlossplatz wohl und sicher fühlen“, sagt der Sprecher. Manche fühlen sich allem Anschein nach zu sicher.