Filderstadt will Müll vermeiden. Helfen soll ein Mehrwegsystem für Heißgetränke. Die Initiative kommt von den Jugendlichen aus der Stadt.

Filderstadt ist der Einführung eines eigenen Pfandbechers für Heißgetränke, dem sogenannten Filderstadtbecher, einen Schritt näher gekommen. In seiner jüngsten Sitzung stimmte der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats einhellig für die Kooperation mit dem Unternehmen Recup, dem deutschlandweit bekanntesten Anbieter von Mehrwegsystemen für Becher und Schüsseln.

 

Außerdem wurde die Freigabe von 6600 Euro empfohlen, um das Projekt anzuschieben und zu fördern. In seiner Sitzung am 27. Juni wird das Gesamtgremium noch abschließend zustimmen müssen. Die Initiative geht auf den Jugendgemeinderat zurück. Er hatte die Einführung eines Mehrwegsystems für Gastronomen in der Stadt beantragt, um Müll zu vermeiden und die Umwelt zu schonen.

320 000 Kaffeebecher pro Stunde in Deutschland

Das Referat für Wirtschaft und Marketing hat den Wunsch aufgegriffen. Nicht ohne Grund. „Von den knapp 347 000 Tonnen Abfall im Jahr 2017 entfallen laut einer Untersuchung des Nabu knapp 58 Prozent auf Teller, Boxen und Schalen“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Laut Bundesumweltministerium verbrauchten die Deutschen pro Stunde 320 000 Kaffeebecher.

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Sofern der Gemeinderat Ende Juni zustimmt, wird das Ganze so laufen: Für teilnehmende Betriebe fällt eine monatliche Systemgebühr von rund 30 Euro an. Sie geben die spülmaschinengeeigneten Recup-Becher aus Polypropylen in unterschiedlichen Größen gegen ein Pfand an den Kunden aus. Die passenden Mehrweg-Deckel, bedruckt mit dem Filderstadt-Logo, werden zum Kauf angeboten.

Um für Bäckereien oder Cafés einen Anreiz zu schaffen, mitzumachen, subventioniert die Stadt das Projekt, indem sie einmalig je 150 Euro an die ersten 15 teilnehmenden Betriebe zahlt. Außerdem schafft die Stadt 2400 Deckel an, die dann kostenfrei an diese ersten Lokale ausgegeben werden.