In München ist die Biennale für zeitgenössisches Musiktheater mit Werken über Flucht und Alltagsrassismus eröffnet worden. Unter dem Motto „Good Friends“ definiert das Festival die alte Gattung erneut als relevant und hochpolitisch.

Oper: Das ist Luxus. Repräsentative Kunst für die Elite, zu der die musikalische Avantgarde erst spät, nach der Mitte des 20. Jahrhunderts, vordrang. Oper, das sind gesungene Geschichten, deren schöne Klänge höchstens mal von einer hässlich heutigen Regie ausgebremst werden. Oder? Natürlich trifft das so pauschal nicht zu – jedes Opernhaus, das um neues Publikum ringt, arbeitet dem Klischee aktiv entgegen. Nirgends jedoch wird die Blase des Schönen so hartnäckig attackiert wie bei der Münchner Biennale für neues Musiktheater.