Multiple Chemikaliensensibilität Wenn der Körper Amok läuft

Das Schlafzimmer der 73-Jährigen ist eine Art Faraday’scher Käfig, der sie vor elektromagnetischen Wellen abschirmt. Die Wände bestehen aus einem Vorhang aus Kupferfäden, der Stoff ist auch in ihre Kleider genäht. Foto: Horst Rudel

Lesenswert aus dem Plus-Archiv: Die Krankheit kam über Nacht: Plötzlich reagierte ihr Körper hochempfindlich auf Waschmittel, Textilien, Baustoffe, Gase, Stromleitungen, Wlan, Kunstharze. Die Geschichte einer Frau und ihrer endlosen Flucht.

Stuttgart - Maria Frühlings altes Leben endet vor 15 Jahren in ihrer Stuttgarter Wohnung, mitten in der Nacht. Sie wacht auf, weil ihr Herz rast, ihre Lunge brennt und ihre Zunge langsam zu einem Ballon anschwillt. Senkrecht sitzt sie im Bett und schnappt nach Luft. Das Schlafzimmer fühlt sich an wie mit Gift übergossen. Erst in der Küche spürt sie wieder Atem in der Lunge. Die erste Nacht ihres neuen Lebens verbringt sie, hellwach in einem Sessel sitzend, zwischen Spülmaschine und Kühlschrank.

 

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