Die Aktion Multiple-Sklerose-Erkrankter hat zu einem Symposium eingeladen – und seiner langjährigen Schirmherrin gedacht. Für Ex-EU-Kommissar Günther Oettinger war Ursula Späth „die beste Person, die man sich als Schirmherrin vorstellen konnte“.

Es ist eine chronische Entzündung des zentralen Nervensystems. Zu häufigen Symptomen der Multiple Sklerose zählen Sehstörungen, Lähmungen, kognitive Störungen und Taubheitsgefühle. Und die Symptome treten nicht immer gleichmäßig auf, sie kommen in Schüben. Deshalb wird die Multiple Sklerose auch als die „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ bezeichnet. Was hat sich in der Behandlung getan? Darum ging es in einer Fachtagung am Wochenende in Stuttgart.

 

Die Tagung war der Wille der im Juni verstorbenen Ursula Späth. Sie war 40 Jahre die Schirmherrin des Landesverbandes der Aktion Multiple Sklerose Erkrankter (Amsel). Den Vorsitz des Stiftungsrates übernimmt Ursula Späths Tochter Daniela Späth-Zöllner, wie während des Symposiums öffentlich bekannt gegeben wurde.

„Man sieht weniger schwere Fälle“, berichtet ein Chefarzt

Über die Erfolge bei der Behandlung der Multiplen Sklerose sprach der Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof, Peter Flachenecker. „Wahrscheinlich ist es eine ganz alte Erkrankung“, sagte er. Bereits mittelalterliche Quellen beschrieben die typischen Symptome. Eine vollständige Heilung der nicht ansteckenden und nicht vererbbaren Krankheit ist bisher nicht möglich. Auch sind die Ursachen, die zu der Krankheit führen, unbekannt. Inzwischen gebe es aber unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten, die Entzündungen zu unterdrücken. „Man sieht weniger schwere Fälle“, so Flachenecker.

Amsel ist auch die öffentliche Aufklärung über die Krankheit und deren Symptome wichtig. Dies betonte der Vorsitzende Adam Michel. Den Betroffenen und deren Angehörigen solle vermittelt werden, dass es inzwischen erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeiten gebe.

Günther Oettinger ist für die Eröffnung angereist

Die 40-jährige Schirmherrschaft von Ursula Späth rekapitulierte der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident und EU-Kommissar Günther Oettinger während der Eröffnung des Symposiums. „Warmherzig, bescheiden und doch resolut“ sei Ursula Späth gewesen, sagte er. Neben Sachverstand und einer klaren Meinung habe sie auch Herz gehabt. „Sie war die beste Person, die man sich als Schirmherrin vorstellen konnte“, so Oettinger. Gleichzeitig habe das Engagement für die Amsel das Leben von Ursula Späth bereichert. „Die Schirmherrschaft hat auch ihr etwas gegeben“, ist sich Oettinger sicher.