Nach und nach öffnen in Deutschland wieder die Fitnessstudios. Allerdings unter teilweise strengen Auflagen. Was auf die Mitglieder in den Studios wartet und vor allem wie der Sport mit Maske am besten klappt, erfahren Sie hier im Artikel.

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Die ersten Fitnessstudios haben seit dieser Woche in einzelnen Bundesländern nach über 2 Monaten wieder geöffnet und spätestens im Juni sollte auch deutschlandweit ein Großteil der Fitnessstudios wieder offen sein. Wie verändert sich das Training nach den Öffnungen für die Mitglieder und welche Rolle spielt dabei der Mundschutz beim Training?

 

Die Fitnessstudio-Öffnungen in den Bundesländern

Wie das Training in den Fitnessstudios für die Mitglieder aussieht, zeigen die ersten offenen Studios in den einzelnen Bundesländern. So öffnen die Bundesländer ihre Fitnessstudios:


  • Baden-Württemberg - vorauss. Anfang Juni
  • Bayern - noch kein Termin
  • Berlin - noch kein Termin
  • Brandenburg - noch kein Termin
  • Bremen - noch kein Termin
  • Hamburg - noch kein Termin
  • Hessen - ab 15.05.20
  • Mecklenburg-Vorpommern - vorauss. ab 15.06.20
  • Niedersachsen - vorauss. ab 20.05.20
  • Nordrhein-Westfalen - seit 11.05.20
  • Rheinland-Pfalz - vorauss. ab 27.05.20
  • Saarland - noch kein Termin
  • Sachsen - vorauss. ab 18.05.20
  • Sachsen-Anhalt - noch kein Termin
  • Schleswig-Holstein - vorauss. 18.05.20
  • Thüringen - noch kein Termin

In Nordrhein-Westfalen und Hessen ist das Tragen eines Mundschutzes beim Training bis jetzt zwar nur eine Empfehlung und somit freiwillig, aber nicht wenige Mitglieder entscheiden sich dennoch für die Maske beim Sport. Oft ist dies auch praktischer, da in einigen Fitnessstudios ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) sowieso beim Betreten und auf dem Weg zur Umkleide (wenn diese überhaupt geöffnet sind) getragen werden muss. Außerdem gelten für Mundschutzträger teilweise andere Abstandsregelungen (Hygienekonzepte einiger Studios in Hessen). Nicht zuletzt ist das Tragen eines Mundschutzes aber auch ein Zeichen von Verantwortung und Solidarität. Eine konsequente Maskenpflicht in den Fitnessstudios der anderen Bundesländer auch während des Trainings ist momentan nicht auszuschließen.

Der Mundschutz im Fitnessstudio

Das Tragen eines Mundschutzes ist in vielen Alltagsbereichen, wie beim Einkaufen, beim Friseur oder beim Arztbesuch, bereits zur Gewohnheit geworden und somit wird sich wahrscheinlich auch der Mund-Nasen-Schutz beim Training im Fitnessstudio nicht allzu befremdlich anfühlen. Worauf sollte man beim Training mit der Maske aber achten?

Bekomme ich genug Luft?

Die erste und wichtigste Frage ist, ob man bei Trainingsbelastungen mit einem Mundschutz gut atmen kann. Bei den meisten selbst gemachten Masken in Kombination mit einem moderaten Training sollte dies der Fall sein. Hier kommt es in erster Linie auf den Stoff der Maske an. Dünne Stoffe, die mehr Luft durchlassen sind klar zu bevorzugen, denn je erschwerter die Sauerstoffaufnahme ist, desto mehr muss die Lunge arbeiten. Passt sich die Lunge (Atemmuskulatur) auf die erschwerte Atmung nicht an, kann sich dies negativ auf die Sauerstoffsättigung im Blut auswirken. Ist diese zu niedrig (unter 94 %), können Schwächegefühl, Schwindel oder allgemeines Unwohlsein folgen. Vor allem Menschen mit Lungenkrankheiten, wie zum Beispiel Asthmatiker, sollten ein Training mit Maske moderat angehen oder gar ein maskenfreies Training bevorzugen.

Besonders unangenehm wird das Training aber mit Masken, die auch den Träger vor Ansteckung schützen sollen. Die vom BfArM empfohlenen Masken für den Eigenschutz (FFP Klassifizierungen) behindern die Atmung am deutlichsten. Vor allem ein falsches Training bei Risikogruppen kann mit diesen Masken durchaus sogar als gefährlich eingestuft werden.

Fazit: Masken mit dünnen, luftdurchlässigen Stoffen sind beim Training im Fitnessstudio zu bevorzugen, da die Atmung so deutlich leichter fällt.

So trainieren Sie mit Mundschutz

#01 - Beim Check-In tragen

In einigen Fitnessstudios, die wieder geöffnet haben, sind neben Saunen und Duschen auch die Umkleiden noch geschlossen und die Mitglieder müssen bereits fertig umgezogen ins Studio kommen. Um das Risiko einer Fremdansteckung zu minimieren, sollte der Mundschutz bereits beim Check-In getragen werden, denn je weniger dieser berührt wird, umso geringer ist das Risiko einer Fremdansteckung.

Lesen Sie auch: Mundschutz richtig tragen - Die Videoanleitung

#02 - Wechselmundschutz dabeihaben

Nach Empfehlung des Robert-Koch-Institutes und dem BfArM, sollte ein Mundschutz gewechselt werden, wenn dieser durchfeuchtet ist. Bei einem intensiven Training kann dies bereits nach 30 bis 40 Minuten der Fall sein, bei einem moderaten Training nach etwa 60 Minuten. Einen Wechselmundschutz sollten Sie also beim Training im Fitnessstudio dabeihaben. Um eine Kontamination von anderen Gegenständen durch den durchfeuchteten Mundschutz zu vermeiden, sollten Sie die benutzte Maske in einem Frischhaltebeutel oder einer Vorratsdose aufbewahren, bis Sie wieder zuhause sind.

Lesen Sie auch: Wie lange kann man einen DIY-Mundschutz tragen?

#03 - Nur gereinigte Masken tragen

Achten Sie außerdem darauf, dass Sie ausschließlich trockene und gereinigte Masken benutzen. Wie Sie Ihren DIY-Mundschutz schnell und einfach reinigen und desinfizieren können, lesen Sie hier:

Weiterlesen: Mundschutz desinfizieren - 4 einfache Methoden

#04 - Wenn Sie Brille tragen, dann richtig

Die Kombination Brille und Mundschutz kann beim Sport besonders lästig sein. Zum einen verrutscht die Brille durch den Mundschutz oft leichter und zum anderem beschlägt sie deutlich schneller. Ein Training ohne Brille ist mit Mundschutz wenn möglich zu bevorzugen. Wenn Sie aber nicht auf Ihre Brille verzichten und keine Kontaktlinsen tragen wollen oder können, sollten Sie darauf achten, dass der obere Bügel der Maske eng an der Nase anliegt. Außerdem sollten Sie die Brille über dem Mundschutz tragen. So vermeiden Sie ein Beschlagen der Brille durch Atemluft. Was es sonst noch für Tricks gibt, damit Ihre Brille beim Tragen einer Maske nicht beschlägt, erfahren Sie hier:

Weiterlesen: Mundschutz mit Brille tragen - So beschlägt sie nicht

#05 - Vorsicht bei Intervalltraining

Vor allem bei Herz-Kreislaufbelastungen wie dem Ausdauertraining werden Puls und Atmung beschleunigt. Trainiert man zusätzlich noch mit intensiven Belastungsintervallen UND einem Mundschutz, der die Atmung einschränken kann, steigt das Risiko einer Hypoxämie (Sauerstoffmangel). Wer aber auf HIIT-Training nicht verzichten will, der sollte sich beim Training nach seinem Puls richten. Als Faustregel bei kurzen Belastungsintervallen gilt: 220 minus Lebensalter.

Mundschutz auf dem Laufband

Ein längeres Ausdauertraining mit Mundschutzmaske ist im Allgemeinen eher unangenehm. Masken sind bei der beschleunigten Atmung schnell durchfeuchtet und lockere Mundschutzmasken verrutschen leichter. Auf dem Laufband sollten Sie mit Mundschutz auf Folgendes achten:

  • Der Mundschutz sollte eng anliegen und sich bei der Atmung nicht aufblähen und wieder zusammenfallen.
  • Der Stoff sollte luftdurchlässig sein und gut trocknen.
  • Beim Training sollten Sie sicherheitshalber auf Ihren Puls achten. Als Faustregel für Dauerbelastungen gilt: 190 minus Lebensalter.

Brauche ich Handschuhe?

Bei den Lockerungen der Corona-Beschränkungen bei Fitnessstudios war teilweise auch von Handschuhvorschriften die Rede, allerdings ist dies in den bereits geöffneten Fitnessstudios in Deutschland momentan nicht der Fall. In NRW zum Beispiel ist das Desinfizieren der Hände vor dem Check-In sowie vor und nach der Benutzung der Trainingsgeräte Vorschrift in allen Studios. Zwar kann das Coronavirus neben der üblichen Tröpfcheninfektion theoretisch auch durch eine Schmierinfektion über Gegenstände übertragen werden, allerdings sind dem Bundesinstitut für Risikobewertung momentan keine Fälle von solchen Infektionen bekannt. Handschuhe schützen den Träger auch nur bei einer korrekten Anwendung, da die Viren auf Handschuhen ebenso überleben, wie auf der Haut.

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