Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Wulf von Lucius von der Wüstenrot-Stiftung lenkte den Blick wieder auf die Ausstellungsstücke. Er formulierte ein klare Priorität: „Das Objekt ist das Zentrum der Geschichte“, sagt der Leiter der Stiftung, die den Bau des MIK mit 750 000 Euro gefördert hat. Zu oft habe sich die Architektur in den Vordergrund geschoben. Aber weder die Präsentation noch die Erklärung dürfe sich vor das Objekt drängen. „Das Objekt darf reden und darf nicht durch geschwätzige Tafeln verdeckt werden.“ Lucius machte sich zum Anwalt einer „elitären Schweigsamkeit“ und forderte statt einer Absenkung musealer Standards verbesserte Bildungsarbeit.

 

Alke Hollwedel, die Leiterin des MIK und inhaltliche  Gestalterin des Stadtmuseums, sieht diese Räume als Orte, „an denen sympathisch gestritten werden kann, und als Begegnungsorte, die zum generationenübergreifenden Dialog anregen sollen“. In manchen Ausstellungsbereichen verzichte man deshalb bewusst auf Text. Das verstehe sie durchaus als Herausforderung an den Besucher, den ihr Haus – ob Kind oder Erwachsener – erst nehmen möchte. Ein Objekt könne unterschiedlich gelesen werden. Der Besucher müsse damit immer wieder eine Entscheidung treffen. Das sieht Hollwedel als einen durchaus zukunftsweisenden Ansatz.