Das Musical „Stonehenge“ feiert am Freitag Premiere. Mehr als ein halbes Jahr haben einige Hundert Beteiligte aus dem Kreis an dem opulenten Laienspektakel von Gunnar Kunz, Hans-Ulrich Pohl und Annette Voigtländer gearbeitet.

Göppingen - In der Göppinger EWS-Arena ist die Hölle los. Knapp ein Dutzend Hoch-Einräder kurven über das Spielfeld, Kinder schleudern Diabolos, junge Akrobatinnen bauen halsbrecherische Pyramiden, und Heerscharen von Grundschulkindern bevölkern die Ränge. Es ist der Hauptprobentag für das Muscial „Stonehenge“, das am 13. und 14. Oktober an derselben Stelle seine Premiere feiert.

 

Noch markieren rote Warnhütchen mitten in der Halle jene Stellen, an denen später die Kulissenbauten der berühmten Monolithen der Kultstätte in England stehen sollen. Und noch proben alle Akteure in Zivil. Kein Wunder: Bei rund 500 Kostümen für mehr als 350 Mitwirkende ist allein deren Transport schon eine logistische Aufgabe, die nur mit mehreren Lieferwagen zu meistern ist und erst zur Uraufführung abgewickelt werden soll.

Eine starke Truppe steht dahinter

Das Projekt ist eine große Herausforderung, so viel wird jedem deutlich, der den Hauptprobentag besucht. Wer nun aber hinter den Kulissen eine professionelle Produktionsgesellschaft vermutet, liegt falsch. Die Gymnasiallehrerin Annette Voigtländer hat gewissermaßen allmählich eine starke Truppe an Musical-Begeisterten aus ihrer Verwandtschaft und Bekanntschaft hinter sich geschart, um solche Projekte zu stemmen.

Eine Vielzahl von Aufführungen hat sie schon für ihre Schule auf die Bühne gebracht, aber auch ähnliche Großprojekte wie das viel beachtete Musikspektakel „Barbarossa“ oder das Musical „Tam Lin“. Ihr Partner war bei Letzteren wie auch jetzt bei „Stonehenge“ Hans-Ulrich Pohl. Der Heininger ist für die Musik zuständig, er hat die Texte von Gunnar Kunz vertont.

Keine Stars – nur Solisten

Annette Voigtländer wiederum hält die Fäden zusammen. Das sind etliche. Da gibt es den inklusiven Kinderchor mit Kindern der Uhland-Grundschule, der Grundschule Holzhausen und der Bodelschwingh-Schule, dann der eigens zusammengestellte mehr als 70-köpfige Projektchor unter der Leitung von Gudrun Wetzel. Einen Jugendprojektchor gibt es auch noch. Zudem treten in dem fantastischen Spektakel Zauberwesen wie Oreaden, Najaden, Nymphen und Kobolde auf, aber auch fechtende Kinder, eine Zirkus-AG des Freihof-Gymnasiums, der Kinderzirkus Arcobaleno und viele mehr – zuweilen in bis zu fünf verschiedenen Rollen. Und die Stars?

„Es gibt keine Stars, nur Solisten“, erklärt Annette Voigtländer. Matthias Wetzel spielt den Merlin, Florian Voigtländer einen Druiden, Nadine Wagner und Anna Jürgens spielen Elfen. In der fantastischen Geschichte geht es um Liebe, Freundschaft und Vertrauen. Der junge Zauberlehrling Merlin muss lernen, seine Kräfte zu beherrschen und dass man Böses nicht durch Böses vergilt. In der intensiven Vorbereitungszeit hat sich eine enge Gemeinschaft der Mitwirkenden gebildet. Dazu zählen auch die vielen Helfer in der Kostümschneiderei oder beim Kulissenbau.

Das Premierenfieber grassiert

Jetzt fiebern alle der Premiere entgegen. Am kommenden Freitag und Samstag verwandelt sich die EWS-Arena in ein fantastisches Stonehenge, sogar ein Drache tritt auf. Nur was die Hochräder treiben, das soll noch nicht verraten werden.

Das opulente Bühnenspektakel , das ohne die Unterstützung zahlreicher Förderer nicht möglich wäre, beginnt jeweils um 19 Uhr. Noch gibt es Karten im Vorverkauf, unter anderem beim i-Punkt im Göppinger Rathaus oder in den Raiffeisenbanken in Wangen, Börtlingen, Holzhausen und Rechberghausen sowie im Internet auf der Homepage des Musical-Projekts.