Schon vor der Stuttgart-Premiere des Musicals über das Leben von Tina Turner am 16. März hat die Stage Entertainment über 100.000 Karten verkauft – dies ist laut Sprecher Stephan Jaekel ein Rekord.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Die Stage Entertainment spricht von einer „Erfolgswelle in Stuttgart“. Nach der langen Corona-Pause ist demnach die Sehnsucht von Musicalfans nach Showbesuchen größer denn je – besonders das neue Stück „Tina“ im Apollo-Theater ist begehrt. Stephan Jaekel, der Unternehmenssprecher der Stage Entertainment Deutschland, spricht von einem „Rekordkartenverkauf“ für das Musical über das Auf und Ab der US-Sängerin Tina Turner. Die Vorfreude und die große Nachfrage beflügelten die Cast und das gesamte Team der Produktion, die gerade täglich viele Stunden proben und arbeiten würden, so Jaekel. „Tina Turner ist eine der größten Künstlerinnen aller Zeiten, Vorreiterin des Female Empowerment und Vorbild für viele Frauen und Musikerinnen“, sagt er. Sein Haus sei sehr dankbar, „die Geschichte dieser Ikone mit ihrem Segen auf die Bühne bringen zu dürfen“.

 

Welche Promis für die Stuttgart-Premiere zugesagt haben

Die heute 83-jährige Sängerin, die in der Schweiz lebt, kommt aus Altersgründen nicht nach Stuttgart zum zweiten Start der Show in Deutschland nach Hamburg. Zugesagt haben für den Premierenabend unter anderem Motsi Mabuse, Jutta Speidel, Sabrina Weckerlin, Ivy Quaino, Walter Sittler, Richy Müller, Valerie Niehaus, Jochen Schweizer, Norbert Schramm, Jo Weil und Daniela Ziegler.

Die Wahl-Stuttgarterin Aisata Blackman, selbst eine Powerfrau, spielt - wie zuletzt in Hamburg – die Powerfrau Tina Turner. Die holländische Sängerin, die hierzulande unter anderem mit der TV-Show „Voice of Germany“ bekannt wurde, ist mit so viel Freundlichkeit gesegnet; alltäglichen Rassismus lässt sie nicht an sich herankommen. Als die 43-Jährige mit karibischen Wurzeln in Stuttgart Stadtbahn fuhr, hörte sie, wie eine Mitfahrerin erbost rief, sie solle gefälligst zurück nach Afrika. Von solchen Beleidigungen, die „äußerst selten“ seien, wie sie sagt, lässt sich der Musicalstar nicht aus der Ruhe bringen. Sie steht für Diversität, lebt vor, dass Charakter und Persönlichkeit eines Menschen nichts mit der Hautfarbe zu tun haben.

Aisata Blackman will „Schwung geben für harte Zeiten“

In Amsterdam hat die Tochter einer Mutter von der karibischen Insel Saba und eines Vaters aus Suriname 13 Jahre lang beim Bodenpersonal für KLM auf dem Flughafen gearbeitet. Schon früh hat sie damit begonnen, als Sängerin einer Pop- und Soulband aufzutreten, auch in holländischen Talentshows im Fernsehen. Es lief immer besser, doch ihren festen Job, die sichere Bank, wollte sie behalten. Die Rolle als Tina fordert alles, erzählt sie, körperlich und stimmlich: „Ich singe 24 Songs, es gibt viele intensive Tanzszenen.“ Die Lebensgeschichte der heute 83-Jährigen ist starker Tobak und überschäumende Freude zugleich. Die Hauptdarstellerin, sagt sie, müsse Abend für Abend 100 Prozent geben. Doch für Aisata Blackman, man sieht es ihr an, kann es nichts Schöneres geben. Sie freut sich darauf, auch in Stuttgart den Menschen Spaß zu bereiten – und Schwung zu geben für harte Zeiten