Das Musical "Rebecca" hat in Stuttgart seine Premiere gefeiert. Dabei hat das Ensemble auch einige Schrecksekunden durchlebt.
Stuttgart - Die Spannung vor der Premiere des neuen Musicals „Rebecca“ im Stuttgarter SI-Centrum ist am Donnerstagabend förmlich zu spüren gewesen. Kein Wunder. Denn schließlich ist Stuttgart – nach Aufführungen in Wien und St. Gallen – der erste Ort in Deutschland, an dem das Stück gespielt wird. Doch die Arbeit, die Künstler, Veranstalter und Helfer in den vergangenen Monaten auf sich genommen haben, scheint sich gelohnt zu haben.
Schon in den ersten Szenen ernteten nicht nur die beiden Hauptdarsteller Lucy Scherer alias „Ich“ und Thomas Borchert als Maxim de Winter großen Applaus, sondern vor allem auch Pia Douwes, die in „Rebecca“ als gruselige Haushälterin brillierte und die Zuschauer mit ihrer gesanglichen und schauspielerischen Leistung in ihren Bann zog. Einige Schrecksekunden durchlebte das Ensemble in der ersten Hälfte, als die Vorstellung unterbrochen wurde. Ein Vorhang der Kulisse hatte sich verhakt. Die Bühne blieb mehrere Minuten lang dunkel, die Veranstalter baten das Publikum mit einer Lautsprecherdurchsage um Geduld.
Danach verlief der Rest des Abends perfekt.Neben Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien kamen zur Premiere auch einige Prominente, darunter die Schauspielerin Ornella Muti. Sie war in den 70er Jahren durch den Skandalfilm „Die letzte Frau“ und später durch Komödien an der Seite von Adriano Celentano bekannt geworden. „Meine Familie kommt aus Deutschland, daher bin ich gerne hier“, sagte Muti. „Aber ich bin auch begeistert von der tollen Liebesgeschichte in Rebecca“.
Die Grundlage bildet der gleichnamige Bestsellerroman
Außerdem erschienen der Fernsehmoderator Frank Elstner, die Schauspielerinnen Gudrun Landgrebe und Bettina Zimmermann und deren Kollegen Thomas Kretschmann und Kai Wiesinger. „Ich bin seit ,König der Löwen’ ein Musicalfan. Da ich auf Krimis stehe, ist Rebecca das passende Stück für mich“, sagte Kai Wiesinger.
Frank Elstner, der von seiner Tochter Lena begleitet wurde, hatte das Buch zum Musical bereits als Jugendlicher gelesen. „Ich habe bisher nur professionelle Stücke vom Autor Michael Kunze gesehen“, sagte er. „Deshalb wollte ich gerne bei der Premiere in Stuttgart dabei sein.“
Das Musical „Rebecca“, das vom Musicalveranstalter Stage Entertainment in Zusammenarbeit mit den Vereinigten Bühnen Wien präsentiert wird, basiert auf dem 1938 erschienenen gleichnamigen Bestsellerroman von Daphne du Maurier. Das Stück handelt von einem unbedarften Mädchen, das an der Côte d’Azur den englischen Adelsspross Maxim de Winter heiratet und mit ihm auf seinen Landsitz Manderley zieht. Doch schon bei ihrer Ankunft in Manderley schlägt der jungen Frau vom Land Feindseligkeit entgegen. Alle sprechen nur von Maxims erster Frau, der schönen, alles dominierenden Rebecca.
Rebecca, die ein Jahr zuvor beim Segeln ertrank, ist trotz ihres Todes allgegenwärtig. Ihre Haushälterin Mrs. Danvers, die von Musicalstar Pia Douwes gespielt wird, ist Rebecca auch noch über ihren Tod hinaus treu ergeben und pflegt das Andenken der Adelsdame. Schnell macht Mrs. Danvers klar, dass die neue Frau an Maxim de Winters Seite keine Chance hat, die legendäre Rebecca zu ersetzen. Für die junge Gemahlin des Adeligen beginnt ein harter Kampf um ihre Liebe, der mit einem buchstäblich „feurigen“ Finale endet.