Zu den Originaltönen aus der Schlichtung hat sich Christof Küster Zwischentexte ausgedacht, die Pfarrer Johannes Bräuchle (wie Vico Torriani ausschauend: Luis Madsen) spricht, der ansonsten als peinlicher Springteufel den Schlichtungsfluss stört. Außerdem hat Küster bekannte Musikal-Ohrwürmer mit bahnstreitkompatiblen neuen Texten unterlegt. Da dröhnt dann Boris Palmer lauthals statt „Maria, Maria Maria!“ (West Side Story) „Frau Gönner, Frau Gönner Frau Gönner!/Wir komm‘ heut nicht auf’n Nenner!“ Gut funktioniert auch eine ABBA-Verwurstelung. Aus „Money, money, money“ wird „Tunnel, Tunnel, Tunnel – komm, wir fummeln uns die Stadt ganz glatt“. Kefer-Double Sebastian Schäfer begleitet die Songs versiert auf dem Piano.

 

Herrlich, wie das berühmte „Tunnelgebirge“ des Stuttgarter Bahnhofs durch Menschen dargestellt wird, die ihre Pos hinausstrecken. Eine Glanznummer, wie Boris Rosenberg den Tübinger OB mit einem irrwitzigen Slapstick eine neue Fahrplan-Taktung darstellen lässt. Und all diese Stimmen, diese Tonlagen! Schneidend-bestimmt Brigitte Dahlbender (Lucia Schlör), suggestiv raunend Gerhard Pfeifer (Christoph Franz), beide vom BUND. Toll, wie Rosenberger die eigenartige Sprechweise Winfried Kretschmanns imitiert, der die Wörter, regelrecht gebiert und ihnen einen beschwörerischen Klang verleiht.

Keine Eindeutige Position zu Stuttgart 21

Wunderbar an diesem Musical auf engstem Raum ist, dass es nicht eindeutig Stellung bezieht zu Stuttgart 21. „Die Schlichtung – Das Musical“ arbeitet das Komische und Groteske der Veranstaltung heraus. Christof Küsters Revue entkleidet die Schlichtung ihres gewaltigen Ernstes. Das Stück entdeckt das Rührende und Groteske des großen Palavers, den amüsanten Gegensatz der Charaktere, die da aufeinander prallen. Theater muss manchmal zeigen, dass Realität auch komisch ist. „Wir sind hier noch in der Optimierung“, sagt Bahn-Frau Dagmar Starke (Lucia Schlör). Das Protokoll vermerkt dazu „Gelächter im Saal“.

Aufführungen am 14. sowie 18. – 21. Mai

Zu den Originaltönen aus der Schlichtung hat sich Christof Küster Zwischentexte ausgedacht, die Pfarrer Johannes Bräuchle (wie Vico Torriani ausschauend: Luis Madsen) spricht, der ansonsten als peinlicher Springteufel den Schlichtungsfluss stört. Außerdem hat Küster bekannte Musikal-Ohrwürmer mit bahnstreitkompatiblen neuen Texten unterlegt. Da dröhnt dann Boris Palmer lauthals statt „Maria, Maria Maria!“ (West Side Story) „Frau Gönner, Frau Gönner Frau Gönner!/Wir komm‘ heut nicht auf’n Nenner!“ Gut funktioniert auch eine ABBA-Verwurstelung. Aus „Money, money, money“ wird „Tunnel, Tunnel, Tunnel – komm, wir fummeln uns die Stadt ganz glatt“. Kefer-Double Sebastian Schäfer begleitet die Songs versiert auf dem Piano.

Herrlich, wie das berühmte „Tunnelgebirge“ des Stuttgarter Bahnhofs durch Menschen dargestellt wird, die ihre Pos hinausstrecken. Eine Glanznummer, wie Boris Rosenberg den Tübinger OB mit einem irrwitzigen Slapstick eine neue Fahrplan-Taktung darstellen lässt. Und all diese Stimmen, diese Tonlagen! Schneidend-bestimmt Brigitte Dahlbender (Lucia Schlör), suggestiv raunend Gerhard Pfeifer (Christoph Franz), beide vom BUND. Toll, wie Rosenberger die eigenartige Sprechweise Winfried Kretschmanns imitiert, der die Wörter, regelrecht gebiert und ihnen einen beschwörerischen Klang verleiht.

Keine Eindeutige Position zu Stuttgart 21

Wunderbar an diesem Musical auf engstem Raum ist, dass es nicht eindeutig Stellung bezieht zu Stuttgart 21. „Die Schlichtung – Das Musical“ arbeitet das Komische und Groteske der Veranstaltung heraus. Christof Küsters Revue entkleidet die Schlichtung ihres gewaltigen Ernstes. Das Stück entdeckt das Rührende und Groteske des großen Palavers, den amüsanten Gegensatz der Charaktere, die da aufeinander prallen. Theater muss manchmal zeigen, dass Realität auch komisch ist. „Wir sind hier noch in der Optimierung“, sagt Bahn-Frau Dagmar Starke (Lucia Schlör). Das Protokoll vermerkt dazu „Gelächter im Saal“.

Aufführungen am 14. sowie 18. – 21. Mai