Christof Küster, der Leiter des Studio Theaters, bringt die Schlichtungsgespräche zu Stuttgart 21 auf die Bühne – mit Musik angereichert.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Stuttgart - Christof Küster, der Leiter des Studio Theaters, bringt die Schlichtungsgespräche zu Stuttgart 21 auf die Bühne – stark gekürzt und mit Musik angereichert.

 

Stuttgart 21 ist ein ernstes Thema, das die Gemüter erregt. Darf man das als Musical verjuxen?

Ja. Mir kam die Idee zu dem Stück, als ich die Wortprotokolle der Schlichtung im Internet entdeckte. Die haben durchaus realsatirische Elemente. Ich denke, es ist an der Zeit, das Thema satirisch zu beleuchten.

Das wird eine Art Kabarett?

Ich würde eher Satire sagen, wobei es manchmal ins Kabarettistische geht.

Und mit Musik angereichert wurde.

Die Musik dient dazu, den Emotionen, die in den Gesprächen ausgeklammert waren, wieder einen Raum zu geben. Wenn die Leute nicht weiterwissen, fangen sie auf der Bühne einfach an zu singen. Aus dem "Phantom der Oper" wird das "Phantom der Gegner". Oder wenn das Regionalkonzept vorgestellt wird, heißt es "Ich war noch nie in Schwäbisch Hall".

Ist das ein Musical für Gegner oder Befürworter? Bei dem Thema kann man sich doch nur in die Nesseln setzen.

Schauen wir mal. Wenn wir sagen würden, dass wir pro S 21 sind, würde uns das ohnehin niemand glauben. Aber die Gegner müssen auch Feder lassen, auch sie haben bei der Schlichtung nicht immer genau hingehört. Das ist interessant, noch mal genau zuzuhören. Dazu bekommt man die Schlichtung bei uns von 72 auf zwei Stunden gekürzt.

Premiere am Donnerstag; die Vorstellung ist ausverkauft.