Die schlimmsten Befürchtungen der 220 Beschäftigen an der Garderobe, am Einlass, an der Getränketheke und den Merchandising-Shops werden wahr. Die neue Betreiberfirma will laut der Vorgängerfirma keinen Mitarbeiter übernehmen und das soll vor allem einen Grund haben.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Alle bisherigen Servicekräfte des Musicals im SI-Centrum müssen offenbar gehen. Das sind 220 Beschäftigte, die in der Garderobe, am Einlass, an der Getränketheke oder in den Merchandising-Shops arbeiten. Damit werden die schlimmsten Befürchtungen der Mitarbeiter Wirklichkeit. Ihren Wunsch, dass sie nach der insolvenzbedingten Kündigung des alten Arbeitgebers Onstage & Sport Service (OSS) vom neuen Dienstleister, der Gesellschaft für Veranstaltung und Organisation (GVO) mit Sitz in Osnabrück, übernommen werden, hat sich nicht erfüllt. Warum die künftigen Betreiber nicht auf den Erfahrungsschatz der bisher Beschäftigten zurückgreifen, erklärt man bei der OSS so: „Bei einer kompletten Betriebsübernahme befürchtet die GVO, für die Insolvenzmasse aufkommen zu müssen.“ Der Stage-Unternehmenssprecher Stephan Jaekel widerspricht dieser Darstellung. Es stimme nicht, wie von der OSS versichert, dass die neuen Betreiber keinen der bisher Beschäftigten einstellen wollen. Auf eine genaue Zahl will sich der Kommunikationschef nicht festlegen: „Die Zahl steht noch nicht fest, da der Bewerbungsprozess nicht abgeschlossen ist.“ Die OSS bleibt aber bei ihrer Sichtweise.

 

15 Jahre lang hieß der Dienstleister OSS, von dem sich die Stage Entertainment getrennt hat, weil die Firma insolvent sei, so die offizielle Begründung. „Die Insolvenz ist in Wahrheit aber die Folge der Kündigung durch die Stage“, kritisiert der Insolvenzverwalter Stephan Münzel. Das Verhalten des Musicalunternehmens sei „absurd“ und „nicht nachvollziehbar“.