Die Doku „Laurel Canyon“ auf Arte blickt ins einstige Musikerparadies über Hollywood. Dort schrieben ab Mitte der 60er Jahre David Crosby, Joni Mitchell und Jackson Browne Musikgeschichte.

Stuttgart - Musiker bevölkerten ab Mitte der 60er die Holzhäuser im Laurel Canyon oberhalb Hollywoods, prägten den Westcoast-Sound und lebten schon vor Woodstock das Motto „Peace and Music“. Die Regisseurin Alison Ellwood hat dazu die zweiteilige Doku „Laurel Canyon“ montiert, die Zusammenhänge herstellt und das Lebensgefühl der damaligen Zeit nachfühlbar macht.

 

Es ist eine Reise durch die Musikgeschichte vom Beat der Byrds über den Psychedelic-Sound der Doors, die Hippiegesänge von Crosby Stills & Nash – plus manchmal Young –, den Folkpop der Mamas and the Papas, die Singer-Songwriter-Universen von Joni Mitchell, Jackson Browne und Gram Parsons bis hin zum Countryrock der Eagles. Dazu kommt erstaunlich viel Filmmaterial von den Bewohnern des Laurel Canyon selbst. Ellwood braucht kaum „talking heads“, oft kann sie zu den Stimmen zeigen, wie ihre Protagonisten damals miteinander waren unter der kalifornischen Sonne.

Der Film streift historische Wegmarken

Zu erleben ist der Glücksfall, dass kein Profi Einfluss auf Joni Mitchells Album „Ladies of the Canyon“ (1970) nehmen konnte, sondern der unerfahrene David Crosby es produzierte und sie einfach machen ließ. Oder wie aus der Paarbeziehung von Joni Mitchell und Graham Nash der wunderbare Song „Our House“ entstand.

Ellwood streift historische Wegmarken: Die Manson-Morde und das Wüten der Hells Angels beim Altamont-Festival zerstörten die Hippiebewegung, der Aufstieg der Eagles zu Superstars die Gemeinschaft im Laurel Canyon. Nicht nur für Musikfreunde unbedingt sehenswert.

Arte zeigt beide Teile der Dokumentation am Freitag, 9. Oktober, um 21.45 und um 23.10 Uhr.