Am 15. Januar 1940 ist Olivier Messiaens wohl bekanntestes Werk „Quatuor pour la fin du temps“ in einem Gefangenenlager bei Görlitz uraufgeführt worden. Auf den Tag genau nach 77 Jahren ertönt das außergewöhnliche Stück nun im Winnender Schloss.

Winnenden - „Zum Ende der Zeit“, das wohl bekannteste Werk Olivier Messiaens, steht am Montag, 15. Januar 2018, um 20 Uhr im Andachtssaal des Klinikums Schloss Winnenden auf dem Programm der Reihe Wort+Ton. Das „Quatuor pour la fin du temps“ gilt als eines der gewichtigsten Kompositionen des 20. Jahrhunderts. In einer ungeheizten Baracke des „Stammlagers“ VIII A in der Nähe von Görlitz am 15. Januar 1941 – also auf den Tag genau 77 Jahre vor dem Konzert in Winnenden – wurde das Werk vor etwa 400 Gefangenen und der deutschen Wachmannschaft uraufgeführt.

 

Für Messiaen war das Komponieren, wenn auch unter schwierigen Bedingungen, die Möglichkeit, der Realität der Kriegsgefangenschaft zu entweichen. Der Komponist meinte im Nachhinein, dass er als größten Gewinn aus seinem Quartett Freiheit bezog, vielleicht als einziger unter den Tausenden von Gefangenen.

Der SWR wird diese besondere Veranstaltung mitschneiden. Mit Gustav Frielinghaus, Violine, dem Klarinettisten Raphaël Schenkel, Yves Sandoz am Cello und dem Pianisten Martin Klett hat Professor Markus Hadulla dem Werk Messiaens verbundene, weltweit spielende Musiker gewinnen können, die zum ersten Mal bei Wort+Ton zu hören sein werden. Der bekannte Sprecher und Moderator Rudolf Guckelsberger wird in bewährter Weise den Part des Wortes übernehmen.