Die Garage- und Indierock-Band Tin Woodmen aus Owen/Teck gibt ihren genreübergreifenden Sound in der Region und beim Klinke-Festival in Stuttgart zum Besten.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Kirchheim/Teck - Die Wurzeln der Band Tin Woodmen liegen am Fuße der Schwäbischen Alb – in Owen bei Kirchheim/Teck. Hier haben die Musiker seit der Bandgründung 2009 ihren Proberaum. Als vier Jungs aus dem schwäbischen Hinterland bezeichnen sie sich selbst. Dabei klingt ihre Musik alles andere als hinterwäldlerisch. Berthold Warth (Gitarre), Achim Ernst (Bass), Maximilian Adducchio (Schlagzeug) und Nelson Katz (Gesang und Gitarre) hauen mit ihrer Musik mächtig auf die Kacke. Dabei heraus kommt melodischer Gitarrensound aus ihrer musikalischen Heimat Indie und Garage, der immer wieder Überraschungen bereithält.

 

Nelson Katz, der auch Seva genannt wird und mit bürgerlichem Namen Vsevolod Katsnelson heißt, beschreibt die Philosophie der Band so: „Wir lassen die Genregrenzen offen. Wir machen nicht nur strikten Indierock und Garage, sondern auch mal einen Popsong. Wir kombinieren harte Gitarrenbretter mit Melodien und harmonischen Klängen.“ So entstünden Genrebrüche in ihren Liedern, ein Markenzeichen der Band. Nichts sei laut Seva schlimmer in der Musik als Erwartbares und Absehbares.

Zwischen Indierock und Märchen

Tin Woodmen hießen früher Apetown und haben sich 2013 in Anlehnung an die Figur aus dem Kinderbuch „Der Zauberer von Oz“ umbenannt. Die Band sieht sich nicht nur musikalisch als überraschendes Gesamtkonzept. Der Name solle Erinnerungen an etwas Mystisches, Märchenhaftes und Emotionales bei den Hörern hervorrufen.

Hier gibt es ein paar Eindrücke:

„Bauernjungs“ mit Sinn für Ästhetik

Auch optisch legen die Musiker Wert auf Ästhetik: „Obwohl wir vier Bauernjungs sind“, sagt Seva nicht ganz im Ernst, „achten wir bei Auftritten darauf, wie wir rüberkommen. Wir tragen zum Beispiel keine kurzen Hosen bei unseren Konzerten“, so der angehende Architekt.

Normalerweise spielen Tin Woodmen etwa 30 Konzerte pro Jahr, viele davon auch in der Region rund um ihre Heimat, etwa auf der Kirchheimer Musiknacht, im Club Bastion oder im Kap Tormentoso in Stuttgart. Dieses Jahr sind es deutlich weniger. „Das liegt daran, dass wir mittlerweile fast alle Familienväter und in Berufe eingestiegen sind“, sagt der 32-Jährige. Da bleibe nicht mehr viel Zeit um gemeinsam Musik zu machen. Das war vor ein paar Jahren noch anders: „Wir haben zwei EPs rausgebracht und zwischen 2009 und 2013 hatten wir Ambitionen erfolgreicher zu werden, aber das ist nicht passiert“, gibt er offen zu.

Konzerte für umme

Dennoch hat die Band auch 2017 einiges in petto: „Vor kurzem haben wir Konzerte in der Schweiz gespielt und jetzt stehen Auftritte in der Region an, gegen Jahresende wollen wir ein Live-Album bei einem Konzert aufnehmen.“ Die Jungs von Tin Woodmen machen einfach gerne Musik und wollen diese teilen. Die Konzerte seien daher umsonst, die Musik im Netz frei verfügbar. „Natürlich freuen wir uns trotzdem, wenn jemand eine Platte kauft“, so Seva. Gelegenheit dazu gibt es.

Termin: Am Freitag, 18. August, ab 20.30 Uhr spielen Tin Woodmen als Supportband von Tune Circus beim Klinke-Festival im Merlin in Stuttgart, Augustenstraße 72.

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