Der in Berlin lebende Rapper Juse Ju kommt ursprünglich aus Kirchheim/Teck und gibt hier im Februar gleich zwei besondere Gastspiele. Wir haben mit ihm über seine Heimatstadt und seine Liebe zu Hip-Hop gesprochen.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Kirchheim/Berlin - Kirchheim liegt neuerdings zwischen Dortmund und Potsdam. Zumindest auf dem Tourplan des Rappers Juse Ju ist das so. „Einmal wieder in der Linde spielen, das habe ich mir schon lange gewünscht“, sagt Justus Hütter. Der 36-Jährige ist unter dem Namen Juse Ju als Rapper bekannt und hatte im letzten Jahr mit seinem vierten Album „Shibuya Crossing“ bislang seinen größten Erfolg. „Das Album ging total durch die Decke“, Magazine und Szene-Plattformen und auch unsere Zeitung berichteten.

 

Am 23. Februar kommt Juse Ju nun zum Tour-Abschluss in das Mehrgenerationenhaus Linde in Kirchheim, obwohl er ansonsten mittlerweile in viel größeren Häusern wie etwa der Schräglage in Stuttgart oder dem Ampere in München und auf Festivals spielt. „Im Jahr 2001 hatte ich in der Linde meinen allerersten Auftritt. Das passt jetzt als Tour-Abschluss gut“, sagt Hütter.

Zum Rap kam er aus einem persönlichen Grund: „Das war so ein Selbstbehauptungs-Ding, sich und anderen was beweisen zu müssen. Als Kirchheimer hatte ich damals Ende der 90er-Jahre all meine Hip-Hop-Vorbilder direkt vor der Nase in Stuttgart. Das wäre bestimmt anders gewesen, wenn ich damals in Kassel oder Aachen gelebt hätte. So aber kam ich auch zum Hip-Hop“, resümiert er.

Hier ein Titel aus dem letzten Album:

Neue EP im März

Am 8. März legt Juse Ju eine neue EP mit sechs Songs vor, darunter auch der Track ‚Becoming Juse Ju’, in dem es darum geht, wie er Rapper wurde. Das Video dazu dreht er demnächst ganz heimatbezogen in Kirchheim/Teck. „Wir hätten das auch in Berlin oder München machen können. Aber da sind alle Orte schon abgedreht. Kirchheim kam noch nicht oft in Musikvideos vor und der Ort passt zum Text.“

In einem Clip hat der Rapper bereits alte, zum Teil in Kirchheim gedrehte, VHS-Aufnahmen verwendet:

Per Facebook-Aufruf hat Hütter für den Dreh in den letzten Wochen Mitwirkende gesucht. „Ich hab total viele Rückmeldungen bekommen. Wir planen ein interaktives Video und werden dafür mit einer Gruppe von 25 Leuten durch Kirchheim ziehen. Ich bin gespannt, wie das klappt. Aber bitte nicht einfach so dazukommen, das könnte sehr störend sein“, meint er. Die Möglichkeit den Rapper live zu sehen, gibt es dann in wenigen Wochen an gleicher Stelle.

Konzert
Am 23. Februar, um 20 Uhr, im Mehrgenerationenhaus Linde, Alleenstraße 90, Kirchheim/Teck,www.facebook.com/Juseju

Hier geht’s zu unserer Multimedia-Reportage „Willkommen in der Mutterstadt“ über Hip-Hop aus Stuttgart.