Hans-Christoph Rademann dirigiert in der Stuttgarter Liederhalle einen herausragenden Haydn-Abend und Ensembles, die zu sich selbst gefunden haben.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart - Mit Joseph Haydn, einem der strapazierfähigsten unter den großen Komponisten, lässt sich allerhand anstellen, auch Grenzwertiges. Das Schweizer Davos-Festival zum Beispiel hat heuer dem Publikum als Programmpunkt vorgeschlagen, zunächst in der Höhe auf einem Waldfriedhof im Kollektiv einen Spazierganz zu absolvieren und dabei Rezitationen aufzunehmen, um am Ende in einem Krematorium Haydns „Sieben letzte Worte unseres Erlösers am Kreuz“ zu hören. Die Idee wurde weitgehend angenommen, wie man so sagt. Interaktivität, obwohl sie sich manchmal darauf beschränkt, dass Musikrezeption mit Nahrungsaufnahme verbunden wird, steht bei Musikfestivals, von denen es immer mehr und immer speziellere gibt, hoch im Kurs.