Am Donnerstag ist die neue Menseria an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst eingeweiht worden. Damit geht eine achtmonatige Bauphase mit Eintöpfen und Suppen als Übergangsgerichte zuende.

Stuttgart - Ein leichter Duft nach Eintopf schwebte in den vergangenen acht Monaten durch das Foyer der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst nahe der Staatsgalerie. Der grundlegende Umbau der Menseria – eine Mischung aus Mensa und Cafeteria – zwang Studierende, Lehrende und Mensa-Angestellte zu ungewöhnlichen Maßnahmen. „Ein voller Magen studiert nicht gern“, zitiert Roland Wenk, Leiter des Amts für Vermögen und Bau Baden-Württemberg bei der Eröffnungsfeier am gestrigen Donnerstag ein altes Sprichwort und fügt hinzu: „Ein stets leerer aber noch viel weniger.“ Dieser Meinung war nicht nur der Gelehrte Erasmus von Rotterdam sondern auch der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA). Der hat sich dafür eingesetzt die Zeit des Umbaus mit deftigen Eintöpfen und Suppen statt mit mageren Käsebrötchen überbrücken zu dürfen. Dafür sind Interimsplätze in der Hochschule eingerichtet worden, Küchenchef Oliver Math ist jeden Tag in die Mensa an der Holzgartenstraße gefahren, um das Essen zuzubereiten. Anschließend hat er die Töpfe an die Urbanstraße transportiert.

 

Entsprechend froh ist Math an diesem Eröffnungstag, mit seinem Team wieder in der hauseigenen Mensaküche arbeiten zu können. Stolz führt er die Interessierten durch die neuen Räumlichkeiten, zeigt Herdplatten, den großen Backofen, Kochkessel, Kühlraum, Dessertküche und Vorratsschränke. Die Küchentechnik ist auf den neusten Stand und den Bedürfnissen der Nutzer angepasst worden. „Seit vier Tagen sind wir zurück, bald wird sich der Betrieb eingependelt haben“, sagt Math während seine Mitarbeiter im neuen Ausgabebereich Linseneintopf mit Saiten und Tomatensuppe schöpfen.

Mehr als ein Raum für die Nahrungsaufnahme

Auch die Rektorin Regula Rapp zeigt sich zufrieden mit den neuen Gegebenheiten aus moderner Küche und hellem, saniertem Speisesaal. Sie dankt Planern, Ausführenden und den Studierenden für die aufgebrachte Geduld. „Wir freuen uns, die neue Menseria wie geplant nach acht Monaten wieder eröffnen zu können“, sagt sie.

Der Umbau hat insgesamt 1,6 Millionen Euro gekostet. Planung, Durchführung und Finanzierung übernahm das Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg mit Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

„Die Mensa ist viel mehr als ein Raum für die Nahrungsaufnahme“, sagt Veit Schaal als Vertreter der Studierenden der Hochschule. Sie sei Treffpunkt und Ort, an dem Musikprojekte besprochen und Stücke geprobt werden können. „Oft wird die Mensa von den Schauspielschülern als erste Bühne genutzt.“ Mit vollem Bauch studiert es sich offensichtlich doch ganz gut.