Albi Hefele, langjähriger Leiter des Fachbereichs Popularmusik der Musikschule Leinfelden-Echterdingen, schlägt nun leisere Töne an und verabschiedet sich in den Ruhestand.

Leinfelden-Echterdingen - Für Albi Hefele war es ein Highlight: Das Motown-Konzert mit der LE bigband. Zehn Jahre ist es her, dass die Filderhalle „fast auseinandergebrochen“ sei, wie der Bandleader sagt. Ron Williams war damals als Gastmusiker mit dabei. Und auch der Schwoißfuaß-Sänger Alex Köberlein mit einer „unglaublichen“ Adaption von „Papa was a Rolling Stone“. „Mei Vaddr war a harter Hond“ hieß das damals auf gut Schwäbisch.

 

Albi Hefele blickt in diesen Tagen zurück, denn der 1950 geborene Musiker zieht sich aus seiner aktiven Rolle an der Musikschule L.-E. zurück. Aufgewachsen ist er in Zöschingen an der bayrisch-baden-württembergischen Grenze – „einem „Kuhdorf mit Blasmusik“, wie Hefele sagt. Damit sei er groß geworden, habe Trompete, Akkordeon und Keyboards gelernt. Das Interesse am „Gebläse“ habe ein Konzert mit Ernst Mosch geweckt, zu dem er seinen Vater als Zehnjähriger begleiten durfte. „Ich war begeistert“, erinnert er sich – und steht noch heute auf die Musik des „Königs der Blasmusik“ und Leiters der Original Egerländer Musikanten.

Seit 1976 Musiklehrer in L.-E.

Doch dann schwappen Pop, Rock und Jazz über den großen Teich und den Ärmelkanal. Die Beatles, Jimi Hendrix, Janis Joplin und der Groove von Count Basie erwischen den Deutsch- und Geschichtsstudenten. Dass er sich für dieses Studium entschieden hatte, lag einfach daran, dass man damals noch nicht Jazz studieren konnte. Ein halbes Jahr Auszeit brachte Hefele zur Erkenntnis, nicht Goethe oder Perserkriege unterrichten zu wollen, sondern Musik. Tübingen, Holzgerlingen und Steinenbronn wurden zu seinen Lebensstationen – er näherte sich den Fildern an. 1976 kommt er an die damals noch geteilte Musikschule von L.-E., unterrichtet Trompete und „mit etwas Druck“ auch Blockflöte. Doch er fühlt sich überfordert, 30 Kindern dieses Instrument beizubringen. Dass er einen Beatles-Song mit der Blockflöte spielt, bringt ihm vom damaligen Musikschulleiter immerhin die Erlaubnis, damit weiterzumachen.

Und vielleicht ist das auch die Keimzelle zu dem, was folgen sollte. Mit Peter Amadeus Schneider übernimmt 1979 ein Mensch die Musikschule, der der weniger „ernsten“ Musik aufgeschlossen ist. Doch es braucht noch einmal neun Jahre, bis der Fachbereich Popularmusik gegründet wird. Dessen Leiter wird – wenig überraschend – der Trompeter aus Zöschingen.

Jazzgrößen treten mit der Bigband auf

Hefele nutzt seine Kontakte zu befreundeten Musikern wie Ack van Royen, Don Rader, Bobby Shew, Peter Herbolzheimer oder Jiggs Whigham, bringt sie als Solisten zu Auftritten mit der 1986 gegründeten und überaus erfolgreichen LE bigband. Die firmiert nicht mehr unter dem Dach der Musikschule und hat dem traditionellen Jazz Elemente von Soul, Blues, Rock und sogar Rap hinzugefügt. „Die Zeit der verkopften Musik ist vorbei“, sagt Hefele. Seine Zeit als Bandleader auf den Fildern jedoch noch nicht so ganz. Der magic U15-Band bleibt er erhalten. Und Mitte Dezember wird er beim Weihnachtskonzert der LE bigband auch auf der Bühne der Filderhalle stehen.

Musikalischer Abschied
Am Sonntag, 25. Oktober, ist im Rahmen des Filder Jazz Karussell der letzte Auftritt von Albi Hefele als Mitglied der Musikschule LE. Vertreten ist er mit der magic U15 und der bigMband. Das Konzert in der Zehntscheuer in Echterdingen, Maiergasse 8, beginnt um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.