Je früher eine Sarkopenie behandelt wird, desto besser für die Betroffenen. Doch dafür ist es nötig, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen. Dazu gibt es unterschiedliche Diagnosemethoden. Generell ist es erforderlich, Masse sowie Kraft und Leistungsvermögen (also Funktionalität) der Muskeln zu bestimmen. Eine Sarkopenie liegt dann vor, wenn die Muskelmasse gering und ihre Funktionalität deutlich verringert ist. Einen ersten Anhaltspunkt kann die Ganggeschwindigkeit geben. Liegt sie bei weniger als 0,8 Metern pro Sekunde – als bei knapp 2,9 Kilometern pro Stunde –, ist es nötig, weiter zu untersuchen. Dazu können folgende Kriterien herangezogen werden.

 

1. Bestimmung der Muskelmasse
Dazu eignet sich eine Bioimpedanzanalyse, die häufig auch zur Bestimmung des Körperfettanteils eingesetzt wird, oder eine Messung mit der Dual-Röntgen-Absorptiometrie, die auch bei einem Osteoporoseverdacht zur Knochendichtemessung verwendet wird.

2. Bestimmung der Muskelkraft
Das ist mit einer Handkraftmessung möglich. Die Kraft der Hand erlaube Rückschlüsse auf die Kraft der übrigen Skelettmuskeln, erläutert Cornelius Bollheimer, Direktor der Klinik für Allgemeine Innere Medizin und Geriatrie am Franziskushospital Aachen.

3. Bestimmung der Muskelleistung
Dafür eignen sich standardisierte Tests wie der Chair-Stand-Test (CST). Beim CST wird gemessen, wie lange der Patient braucht, um zehnmal ohne Armhilfe aufzustehen und sich wieder zu setzen. „Er sollte nicht länger als 30 Sekunden für diesen Bewegungsablauf benötigen“, sagt der Stuttgarter Geriatrie-Professor Clemens Becker.