Den Koranunterricht in der Mauserstraße besuchen mehr als hundert Kinder. In der Zuffenhausener Moschee des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) versammeln sich regelmäßig zwischen 30 und 40 Kinder, in dem zweiten Standort des Verbandes in der Friedhofstraße sind es um die 70. Den Unterricht übernehmen üblicherweise die Imame und theologisch gebildete Ehrenamtliche. Da viele Imame aus den jeweiligen Herkunftsländern stammen, dort studiert haben und nur wenig Deutsch sprechen, ist Unterrichtssprache vielfach Türkisch, Bosnisch, Arabisch oder auch eine Mischung aus Deutsch und der jeweiligen Herkunftssprache. „Wenn unser Imam den Unterricht hält, dann in Türkisch, nur unsere Ehrenamtlichen unterrichten in Deutsch“, sagt beispielsweise Ali Ipek von Ditib. In der arabischen Al-Umma-Moschee in der Fangelsbachstraße unterrichtet der Imam auf Arabisch, Ehrenamtliche übersetzen die Zusammenfassung ins Deutsche.

 

Für Elvir Ibrahimovic von der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken ist klar: langfristig muss der Unterricht in seiner Gemeinde ganz auf Deutsch umgestellt werden. „Wir haben jetzt schon viele Kinder, die kein Bosnisch mehr verstehen. Außerdem kommen Kinder anderer Nationalitäten zu uns, auch darauf müssen wir Rücksicht nehmen.“ Ibrahimovic ist deshalb froh, dass in Tübingen ein Studium der Islamischen Theologie angeboten wird. Er setzt darauf, dass dort die künftigen Imame ausgebildet werden – und nicht mehr aus den Heimatländern angeworben werden müssen. „Wir haben schon jetzt einen Studenten in der Gemeinde, der theologische Fragen ganz anders vermitteln kann“, so der zweite Vorsitzende der bosnischen Gemeinde.

Manchmal ist die Vermittlung nicht kindgerecht

Stuttgarts Integrationsbeauftragter Gari Pavkovic hofft auf eine Öffnung der Moscheegemeinden noch in anderer Hinsicht: „In den Koranschulen fehlt es an einer kindgerechten Vermittlung und an einer ausführlichen Exegese der Texte.“ Vielfach würden die Texte wörtlich ausgelegt, die Beschäftigung mit unterschiedlichen Auslegungen finde nicht statt. Khalid Abarriche vom Al-Maghreb-Kulturverein räumt dies ein: „Im Koranunterricht geht es erst einmal ums Auswendiglernen, das Verständnis kommt später.“ Während Abarriche die Tradition verteidigt, sieht Elvir Ibrahimovic die Defizite des Unterrichts in den Moscheen. „Der Schwerpunkt liegt auf dem alltäglichen Praktizieren des Islams, weitergehende Auslegungen können wir nicht leisten.“

Seine Vision wäre es, zwei oder drei Islamwissenschaftler aus deutschen Universitäten zu beschäftigen, aber: „Das können wir uns gar nicht leisten.“ Der Koranunterricht wird kostenlos angeboten. Von den Mitgliedern verlangt wird pro Familie lediglich ein monatlicher Mitgliedsbeitrag von 20 Euro. Wie alle Gemeinden finanziert sich auch die bosnische rein über Spenden und Mitgliedsbeiträge.

Weil er die Grenzen seiner Gemeinde kennt, setzt Ibrahimovic auf den islamischen Religionsunterricht an den Schulen. „Wir haben aber noch kaum Kinder, die in der Schule den Islamunterricht besuchen“, erklären Ibrahimovic und Ali Ipek einmütig. Noch sind es schlicht zu wenige Schulen, die den Islamunterricht als reguläres Fach anbieten. „Wir hoffen, dass die flächendeckende Ausweitung bald kommt. Der Islamunterricht an Schulen ist eine ideale Ergänzung zu unserem Angebot“, versichert Ali Ipek. Wie das Kultusministerium jetzt mitgeteilt hat, soll die Zahl der Schulen mit Islamunterricht landesweit von derzeit 35 auf 76 ausgebaut werden.

Den Koranunterricht in der Mauserstraße besuchen mehr als hundert Kinder. In der Zuffenhausener Moschee des Verbandes der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) versammeln sich regelmäßig zwischen 30 und 40 Kinder, in dem zweiten Standort des Verbandes in der Friedhofstraße sind es um die 70. Den Unterricht übernehmen üblicherweise die Imame und theologisch gebildete Ehrenamtliche. Da viele Imame aus den jeweiligen Herkunftsländern stammen, dort studiert haben und nur wenig Deutsch sprechen, ist Unterrichtssprache vielfach Türkisch, Bosnisch, Arabisch oder auch eine Mischung aus Deutsch und der jeweiligen Herkunftssprache. „Wenn unser Imam den Unterricht hält, dann in Türkisch, nur unsere Ehrenamtlichen unterrichten in Deutsch“, sagt beispielsweise Ali Ipek von Ditib. In der arabischen Al-Umma-Moschee in der Fangelsbachstraße unterrichtet der Imam auf Arabisch, Ehrenamtliche übersetzen die Zusammenfassung ins Deutsche.

Für Elvir Ibrahimovic von der Islamischen Gemeinschaft der Bosniaken ist klar: langfristig muss der Unterricht in seiner Gemeinde ganz auf Deutsch umgestellt werden. „Wir haben jetzt schon viele Kinder, die kein Bosnisch mehr verstehen. Außerdem kommen Kinder anderer Nationalitäten zu uns, auch darauf müssen wir Rücksicht nehmen.“ Ibrahimovic ist deshalb froh, dass in Tübingen ein Studium der Islamischen Theologie angeboten wird. Er setzt darauf, dass dort die künftigen Imame ausgebildet werden – und nicht mehr aus den Heimatländern angeworben werden müssen. „Wir haben schon jetzt einen Studenten in der Gemeinde, der theologische Fragen ganz anders vermitteln kann“, so der zweite Vorsitzende der bosnischen Gemeinde.

Manchmal ist die Vermittlung nicht kindgerecht

Stuttgarts Integrationsbeauftragter Gari Pavkovic hofft auf eine Öffnung der Moscheegemeinden noch in anderer Hinsicht: „In den Koranschulen fehlt es an einer kindgerechten Vermittlung und an einer ausführlichen Exegese der Texte.“ Vielfach würden die Texte wörtlich ausgelegt, die Beschäftigung mit unterschiedlichen Auslegungen finde nicht statt. Khalid Abarriche vom Al-Maghreb-Kulturverein räumt dies ein: „Im Koranunterricht geht es erst einmal ums Auswendiglernen, das Verständnis kommt später.“ Während Abarriche die Tradition verteidigt, sieht Elvir Ibrahimovic die Defizite des Unterrichts in den Moscheen. „Der Schwerpunkt liegt auf dem alltäglichen Praktizieren des Islams, weitergehende Auslegungen können wir nicht leisten.“

Seine Vision wäre es, zwei oder drei Islamwissenschaftler aus deutschen Universitäten zu beschäftigen, aber: „Das können wir uns gar nicht leisten.“ Der Koranunterricht wird kostenlos angeboten. Von den Mitgliedern verlangt wird pro Familie lediglich ein monatlicher Mitgliedsbeitrag von 20 Euro. Wie alle Gemeinden finanziert sich auch die bosnische rein über Spenden und Mitgliedsbeiträge.

Weil er die Grenzen seiner Gemeinde kennt, setzt Ibrahimovic auf den islamischen Religionsunterricht an den Schulen. „Wir haben aber noch kaum Kinder, die in der Schule den Islamunterricht besuchen“, erklären Ibrahimovic und Ali Ipek einmütig. Noch sind es schlicht zu wenige Schulen, die den Islamunterricht als reguläres Fach anbieten. „Wir hoffen, dass die flächendeckende Ausweitung bald kommt. Der Islamunterricht an Schulen ist eine ideale Ergänzung zu unserem Angebot“, versichert Ali Ipek. Wie das Kultusministerium jetzt mitgeteilt hat, soll die Zahl der Schulen mit Islamunterricht landesweit von derzeit 35 auf 76 ausgebaut werden.